Augsburg Ludwigstraße
January 31, 2014Augsburger Brunnen: Grottenau
January 28, 2014Da uns in Augsburg der demontierten Bühler/Kaufmann Goldschmiedebrunnen (name-dropping) bei Karstadt und der ebenfalls abhanden gekommene Manzù-Brunnen (again: name-dropping) vor dem Riegele-Haus am Königsplatz aus nach den Bauarbeiten vorenthalten wird, befassen wir uns mal mit noch existierenden Brunnen der “Wasserstadt” Augsburg.
Eher weniger bekannt ist der Brunnen im Innenhof der ehemaligen Hauptpost an der Grottenau. Da auch dort sog. Umbaumaßnahmen angekündigt wurden, ist es vielleicht besser … künftig sollen nämlich im Gebäude städtische Einrichtungen (Jugendamt, Verkehrsamt o.s.ä.) und die Leopold Mozart Musikschule Quatier beziehen. U.a. soll ein Kozertsaal für 150 Leute entstehen, und weil man billige Lösungen verachtet, natürlich in der oberen Etage. Und weil das bislang leer stehende Gebäude nicht leer stehend bleiben soll, braucht es natürlich auch einen Schallschutz. Auch der “brach” liegende Innenhof soll umgebaut und für “die Stadt” ein “Gewinn” werden.
Wie auch immer.Es könnte sich einiges ändern, denn “der” Umbau soll 2014 beginnen …
Aufgrund der fünf “Tierchen” kann man vielleicht von einem “Krebs”-Brunnen. Wer was dazu weiß, darf gerne was sagen …
Die Mauer zum Ernst Reuter Platz vis-a-vis Stadtbücherei soll abgebrochen werden, heißt es.
כוכבים באוגסבורג
January 26, 2014Augsburg Karlstraße
January 23, 2014Blick von der Grottenau in die Karlstraße, die heute von der Oberstadt runter in die Jakobers Vorstadt führt. Im Mittelalter bis ins Jahr 1825 hieß der Weg “Judengasse”. Im Laufe des 19.Jahrhunderts bis zu den Nazis lebten auch hier und in der Umgebung (vorallem im Bereich um die Ludwigstraße) sehr viele Juden.
Augsburg Hafnerberg
January 21, 2014Früher befand sich hier das Augsburger Landgericht wie auch eine Reihe städtischer Ämter (heute gibt es noch die Einrichtungen des Bezirk Schwaben) Heute erkennt man noch am unterschiedlichen Höhenniveau der beiden Straßen Am Hafnerberg und Im Thäle dass hier die städtische Grenze der hochmittelalterlichen sog. Bischofsstadt verlief. Im ausgehenden 19. Jahrhundert lebten im Viertel um den Hafnerb und die Ludwigstraße sehr viele Juden. Nicht wenige hatten hier in den alten, in der Mehrzahl leider durch Bombardements zerstörte Bürgerhäusern auch Geschäfte und Warenlager. Am berühmtesten waren wohl die Hopfenhandlung der Binswanger und ihre benachbarte Spirituosen- und Likörfabrik, aber auch die Landauer, Kahn & Arnold und manch andere waren hier präsent. In nächster Zeit werden wir einige der Firmen und Standorte in loser Folge vordstellen, um so einen Eindruck über die Präsenz Augsburger Juden im 19. Jahrhundert zu berichten. Wei jedes andere Mosaik besteht auch dieses aus seinen vielen Einzelteilen …
south border of medieval Augsburg
Hafnerberg hill – wall – and small valley Thäle
Der Mantel des Propheten
January 10, 2014Der Mantel des Propheten*
ein Gedicht von J. H. Hirschfeld, Rabbiner in Augsburg
O kühn schlug Deines Wortes Flamme,
und mächtig weckend in das Herz
dem formverjüngten, alten Stamme,
und hub es schwunghaft himmelwärts.
Drum hebt Dich heut, im Festgetümmel,
Begeist’rungsflamme in den Himmel,
wo Geisteshelden sind die Sterne,
die weithin glänzen in die Ferne.**
* * *
Die Himmelfahrt ins Reich der Geister
Kann der jedoch nicht schauen hier,
dem Du beim Abschied, edler Meister,
den Rednermantel gabst von Dir.
Nun denn! S leist‘ ich auch Verzicht,
Auf Deines Geistes Doppel-Licht,
Und gebe gerne mich zufrieden,
ist nur die Hälfte mir beschieden.***
* Der Verfasser erhielt, bei seiner Abreise nach Deutschland, vom Herrn Mannheimer einen Prediger-Mantel zum Geschenk.
** Die Geisteshelden werden strahlen wie der Glanz des Firmaments, und die Beförderer der Tugend wie die Sterne für und für. (Daniel 12.3)
*** Könige II. Traktat Gittin 28 a
Das Gedicht von Jakob Heinrich Hirschfeld (1819-1902) wurde abgedruckt im nur in geringer Auflage gedruckten „Mannheimer-Album, ein Nachhall zur siebzigjährigen Geburtstagsfeier Seiner Ehrwürden des Herrn Isak Noah Mannheimer, Prediger der israelitischen Cultusgemeinde zu Wien, herausgegeben von Mayer Kohn Bistritz, Wien 1864“.
Zitiert nach:
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/pageview/1371843
die alte Synagoge Wintergasse in der Darstellung von Paul Tautenhahn
Isaak Noah Mannheimer (1793 Kopenhagen – 1865 Wien) galt als einer der wesentlichen Protagonisten der sog. jüdischen „Reformbewegung“, verzichtete zunächst gänzlich auf die hebräische Sprache und verwendete absichtlich christliche Musikstücke für seine Gottesdienste. In seinen letzten Lebensjahren wendete er sich von diesen radikalen Positionen ab, da er zur Einsicht gelangte, dass sie zwangsläufig zu einer Abspaltung vom eigentlichen Judentum führen mussten. Mannheimer verfasste zahlreiche Schriften, darunter das einflussreiche „Wiener Gebetbuch“ aus dem Jahre 1840. Zu seinem 70. Geburtstag 1863 gewährte ihm die Stadt Wien ein Bürgerrecht ehrenhalber.
Jakob Heinrich Hirschfeld den wir auf diesem Blog schon öfter erwähnt hatten, wurde tatsächlich zur Zeit des Jubiläums von Mannheimer Rabbiner in Augsburg, dem ersten offiziell amtierenden in der Stadt seitdem Jakob Weil zwei Minuten vor 1440 die Stadt verließ. Entgegen der weit verbreiteten Ansicht war er, wie ja auch der Bezug zu seinem Förderer Mannheimer (den er mit seinem obigen Gedicht ausdrücklich als “Prophet” verehrt) eigentlich nahelegt, keineswegs „orthodox“, sondern ein überzeugter Reformer. Auch im „Biographischen Handbuch der Rabbiner“ (Brocke/Carlebach, Band 1, No. 0738, S. 449) wird gesagt: „vermeidet Kultusreform trotz liberaler Gemeindemehrheit“, während dort seine Entlassung in Augsburg und die Gründe dafür, unerwähnt bleiben. Tatsächlich wurde Hirschfeld aber entlassen, weil er als Reformer entgegen dem Votum der Augsburger Gemeinde in der Wintergasse der sog. „Augsburger Synode“ weiterhin beiwohnen wollte. Im Gegenzug wurde in jüdischen Zeitungsblättern öffentlich zum Boykott gegen ihn und andere Teilnehmer der „Synode“ aufgerufen. Hernach fand er nur noch als privater Religions- und Musiklehrer Anstellungen.
Der Paul Ben Haim Weg
January 7, 2014Pual Frankenburger wurde 1897 in München geboren, wo er auch Musik studierte.
In Augsburg war er von 1924 bis 1931 Kappellmeister am Stadttheater. 1933 wanderte er nach Israel aus und lebte dort bis zu seinem Tod im Jahre 1984. Bereits 1957 wurde er mit dem פרס ישראל ausgezeichnet. Ben Haim zählt zu den bedeutenderen kalssischen Komponisten des 20. Jahrhunderts und prägte Generationen von anderen Komponisten und Musikern. Im Juli 2010 widmete man ihm in Augsburg an der Wertachbrücke vor der Ulmer Straße einen Weg oberhalb des Wertach-Ufers. Auch in Israel wurden Straßen nach ihm benannt, u.a. in Tel Aviv (nahe Ramat HaSharon), aber auch in Beer Schewa und Rischon Le Zion.
Der Paul Ben Haim Weg an der Wertach-Brücke bei Oberhausen
Drei Lieder ohne Worte / Three Songs Without Words
JHVA wordpress Bilanz 2013
January 3, 2014Was sich gegen Ende des Jahres 2012 bereits abzeichnete, setzte sich im Laufe des Jahres 2013 weitgehend fort: acht Mal lag die Zahl der Seitenaufrufe über der Marke von 10.000, zwei Mal knapp darunter und im Oktober wurde mit 12.440 ein weiterer Rekordwert erzielt.
Die Statistiken von WordPress geben weiteren Aufschluss, etwa über die Herkunft der Besucher unserer Seiten, die aus 120 Ländern stammten. Alleine 8115 Besucher kamen aus den USA, 2689 aus Österreich … 1477 aus Israel, 930 aus Canada, 873 aus Frankreich, … immerhin 125 aus Japan, 113 aus der Türkei, je ganze 50 aus Indien und Taiwan, … 29 mal wurde der Weblog in Indonesien aufgerufen, genauso oft in Hong Kong, 17 mal in Singapur, 13 mal in Ägypten und sogar 12 mal in Saudi Arabien, das nicht gerade im Fokus schwäbisch-jüdischer Geschichte liegt. Ganze 10 mal besuchte man uns auch aus den sog. „Palestinian Territories“, ebenso oft wie aus Island, Qatar, Malta, Pakistan, Peru … aber auch einige wenige Syrer hatten Zeit für den Weblog des JHVA, so wie Leute aus Andorra, Uganda, der Mongolai, Panama, Lybien, Kuwait oder Barbados, von den Faroer Islands, Réunion, Aruba, …
Lediglich in Zentral-Afrika, auf Kuba und im Iran hat man offenbar kein Interesse an Pfersee, Kriegshaber, Ber Ulmo, den Wertheimers und Obermayers, den Datschis, Judenhüten, hebräischen Grabsteinen und Kirchhöfen, aber … das muss nichts heißen und ist vielleicht nur der Zensur geschuldet. Immerhin kamen 2013 nun erstmals auch Besucher aus der zuvor verschlossenen Volksrepublik China und einige mehr sogar aus Myanmar, während Besucher aus dem Vatikan fast monatlich verzeichnet werden. Wenn man bedenkt, dass der Vatikan offiziell nur ein paar hundert Einwohner hat, sind 2 oder 3 Besucher von dort im Monat gar nicht schlecht, wenigstens vom prozentualen Standpunkt.
* * *
In 2013 our weblog had about 127.000 site views (a plus of 23 % from 2012, 76 % more than 2011!) and visitors of 120 countries, among them many Muslim countries, Pacific Islands, even from South Africa or currently also from mainland China … which however actually are not in the focus of our occupation with Jewish history in Bavarian and former Austrian Swabia. But never mind, we appreciate that!
So have many thanks and be welcome in 2014 as well.