Augsburger Hauptbahnhof 1915 und 2015

June 29, 2015

Wegen der Bauarbeiten, Bauzäune, den vielen Autos, Taxis und sonstigen Aktivitäten ist keine günstigere Perspektive zum Vergleich möglich. Man kann aber auch so sehen, dass der einst frei Platz längst Geschichte ist und dass sich auch die Farbe des historischen Baus verändert hat, vom kräftigen Rot früherer Tage hin zur „Denkmalschutzfarbe“ (ockerschlamm) der letzten Jahre.Augsburg Hauptbahnhof 1915 und 2015

תחנת הרכבת המרכזית של אוגסבורג לפני מאות שנים והיום

ecause of many construction works, building fences, cars, taxis and other activities, a more favorable perspective for comparison snap shot is not possible. But it is not hard to figure out that the photographer one hundred years earlier had more space to move and that there hardly is any free place left. Also the color of the building has changed, from a bright reddish color to a yellow-brownish mud used by official preservationists in recent years, everywhere in the region. It is sort of their corporate identity.


Mit 600 Gulden ins Kriegshaber Memorbuch

June 28, 2015

Im Kriegshaber Memorbuch (ספר היזכור קהילת גריסהבר), einem Gedenkbuch für Personen, die zumindest einen Teil ihres erworbenen Reichtums für das Allgemeinwohl, bzw. gute, wohltätige Zwecke spendeten, sind immer wieder mal auch prominente Personen der jüdischen Lokalgeschichte des 19. Jahrhundert erwähnt, etwa der 1862 verstorbene Bankier und Eisenbahnpionier Isidor Obermayer, der seinem jüdischem Namen nach Jitzchak hieß. Seine Erwähnung im Memorbuch von Kriegshaber ist kurz, knapp und sachlich, vielleicht weil seine Spende für die Verhältnisse eine Multimillionärs gleichfalls etwas knapp ausfiel:

Kriegshaber Memorbuch Isidor Obermayer Augsburg 600 Gulden(Man gedenke) der Seele des verehrten Herrn Isaak Obermayer seligen Angedenkens, da auch er unserer Gemeinde sechs hundert Gulden spendete für den guten Zweck. 

Das ist alles. Während in mittelalterlichen Memorbücher vor allem sog. “Märtyrer” Erwähnung fanden, oder wenigstens bedeutende Gelehrte, ging man in der Neuzeit dazu über Personen zu berücksichtigen, die diverse Geldbeträge stifteten, der Gemeinde, dem Hausfrauenverein, dem Jugendclub, für die Betreuung von Alten, Kranken und Kleinkindern, usw. Die Erwähnung im Gedenkbuch sicherte sodann zu, dass an bestimmten Jahrestagen, den Verstorbenen gedacht und für ihr Seelenheil gebetet wurde.

 

Among the entries of the Kriegshaber memor  book a number of renowned personalites of local Jewish history are mentioned, for instance banker and railway pioneer Isidor (Yitzak) Obermayer, who according to the entry gave “our community” 600 guilders for the good purpose (לדבר טוב). His family name is abbreviated as אמ known from many deeds, letters, items and grave markers


Let’s the river answer

June 26, 2015

Bote Ulm an der Donau Stadtmauerboats at old city wall of Ulm near river Danube


Roter Stern im Ulmer Münster

June 25, 2015

eine eigentümlich Installation bot sich letztens den Besuchern des Münsters von Ulm, ein großer pulsierender roter Ball, vielleicht ein roter Riese oder ein roter Zwerg, der aus bestimmten Perspektiven zusammen mit dem wohl permanent dort hängenden “Engel” eine eigentümliche, “apokalyptische” Sichtweise gibt, zumindest meinten das zwei Schüler aus Aspen, die davor standen und die Lichtveränderungen mit ihren smartphones filmten.

Ulmer Münster roter Ball Engel installation 2015 (2) red star apocalypse angel in Ulm
Ulmer Münster roter Ball Engel installation 2015 (4)whether this is a red giant, dwarf or herring, depends on your ownstandardsUlmer Münster roter Ball installation 2015

The huge pulsating red ball inside the Munster of Ulm caused some attention by visitors (and as us, most quite obviouly were tourists). A group of youngsters from the US speculated whether the installation was a hint to the “Apocalypse of John” or a red giant or dwarf … listening I told them: “Well, maybe it is red herring.” Some minutes later an older German couple compared the vibrating red ball to Pink Floyd, but as they mentioned there was no music, although the accustic probably woud be great as the man told his friend or wife. However, actually there probably are too many Jewish items in the Munster of Ulm which would prevent at least Roger “Abu Kif” Waters to enter the building.

Anyway, our reason to visit the Church, once again was the medieval Hebrew grave marker of Mina, the daughter of Yitzchak haLevi, who died on day 6, 27th of Elul in the year 5048, what is Friday, 27th of August of the year 1288 a. H.

Ulmer Münster hebräischer Grabstein Mina b Isaak 1288 Hebrew tombstone

אבן קבר עברית משנת 5048 בהמינסטר של אולם

The grave marker of Mina was misused for the sake of the Christian “noblemen” Hainrich Fischer of Ulm as the exhibitioned stone’s rear reveals:

Ulmer Münster christliche Inschrift auf hebräischen Grabstein Rückseite

 


Gedenken an 141 ermordete Ulmer

June 23, 2015

Am Platz der neuen Synagoge in Ulm befindet sich ein Denkmal, welches an 141 ermordete Juden aus Ulm erinnert

Ulm Holocaust Memorial Synagoge

 

Memorial for 141 Jews murdered by the Nazi Regime and it helpers

Ulm Synagoge Gedenktafel 141 Tote Juden

בזכירה סוד הגאולה

Ulm Holocaust memorial

Dem Denkmal eingegeben ist der Satz „Das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung“. Dabei soll es sich um ein Zitat handeln, das dem Baal Schem Tow (Rabbi Israel ben Elieser, 1698-1760, dem Neubegründer des osteuropäischen Chassidismus) zugeschrieben wird, der es aber wahrscheinlich eher nicht auf Deutsch gesagt haben wird. Obwohl das (durch Yad Vashem international bekannt gewordene) Zitat bislang nirgends belegt werden konnte, weißen manche Kommentatoren darauf hin, dass es nur unvollständig ist, und komplett „Das Vergessen verlängert das Exil, in der Erinnerung liegt das Geheimnis der Erlösung” geheißen haben soll. Und natürlich soll sich der „BeSCHT“  um die Mitte des 18. Jahrhundert auch nicht auf den „Holocaust“ bezogen haben, sondern auf die Rückkehr nach Israel und die Wiedererrichtung des Tempels in Jerusalem. Das klingt sicher plausibler, beantwortet aber auch nicht die Frage nach der Quelle des zugeschriebenen Zitats, insofern man es hier mit der Erinnerung genau nehmen will. Wie gut also, wenn man sich auf Yad Vashem berufen kann …

Die Tora mahnt uns zu an Schabbes zu erinnern, dem Weggang aus Ägypten, aber auch an Amalek … doch was besagt das im Zeitalter der Zitate und Kurznachrichten? Über Google und Co. wird das Zitat bereits einige Male dem ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker als Autor zugeschrieben, da er es wohl 1985 bei einer Rede im Bundestag zitierte, auf Deutsch freilich. Aber das hält auch englische Webseiten nicht ab, ihn als Quelle für das übersetzte „in remembrance lies the secret of redemption“ (für dass es ab Ende der 1970er publizierte Belege gibt) zu nennen. Vielleicht war  der im Januar verstorbene Politiker Weizsäcker eine Art deutscher Balschemtof. Da es auch die Alzheimer-Variante der Erinnerung gibt, sollte man ungeprüfte Zitate auch nicht so genau nehmen, auch wenn es bequem ist, in den Tagen von sms und twitter (wo 140 Zeichen erlaubt sind pro Nachricht)

Für das Ulmer Denkmal ist das alles nicht relevant, verblassen dort doch bereits schon wieder einige der 141 Namen, an die das Denkmal erinnern wollte.

Ulm Holocaust Denkmal 141 names

fading names of murdered Jews from the City of ULM (at river Danube)

The memorial has the alleged quote of Baal Shem Tov “in remembrance lies the secret of redemption” on it, which is known from Yad Vashem in Jerusalem. However the actual source so afr has not been varified so far, while in the internet also a number of pages in English refer it to the former German president Weizsacker, who quoted the verse in his 1985 speech at the Bundestag in order to address the 40th anniversary of the end of world war two, where he called it a day of liberation, what caused a lot of discussions ongoing in Germany until today. Of course “most” (<-crucial point) Germans fought until the(ir) bitter end of the Nazi regime and they were defeted not liberated.

Synagoge Ulm

אמר הבעש’ט= רק זכירה שיש בה מעשה, תיוניות בה


Augsburg: Hesselberger Villa

June 22, 2015

Augsburg Hesselberger Villa Augsburg Schaezlerstr

Augsburg Schaezlerstraße / Ecke Frölichstraße

ehemalige Villa der jüdischen Hopfenhändler-Familie Hesselberger

1938 “arisiert”


Augsburg: Am Stadtgraben

June 21, 2015

Augsburg am Stadtgraben Augsburg – Partie am Stadtgraben (2009)

nahe Luginsland


Hey, thats no way

June 19, 2015


Jüdisch-schwäbisches Oxymoron

June 12, 2015

Neulich im Museum Oettingen /Ries fotografiert.

Oettingen Museum Schwein Seife

Dieses Schwein essen wohl selbst “Reform”- Juden nicht 🙂

This pig not even liberal Jews will eat

גם יהודים ליברליים לא רוצים לאכול חזיר הזה


Stolpersteine in Nördlingen

June 11, 2015

Während sie in Augsburg und München noch immer hartherzig und engstirnig verhindert werden, verblassen andernorts manche Stolpersteine bereits schon wieder ganz großzügig. Beispiele dafür fielen gestern im Rieser Nördlingen auf:

Nördlingen Stolpersteine Hamburg WIlli Selma Gerda ermordert in Piaski

erneut verblassende Erinnerung an Gerda, Selma und Willi Hamburger aus Nördlingen, 1942 “deportiert”, dann in Piaski ermordet – offenbar sind auch Stolpersteine nur begrenzt haltbar.

Stolperstein  Benno Schweisheimer Nördlingen 1898 Piaski 1942

noch weit besser erhaltene Exemplare für Benno Schweisheimer, bzw. Hermann und Rosa Heinemann

Nördlinger Stolpersteine Hermann Heinemann Rosa Kreisle Riga Cosel