Gedenktage Augsburger Juden: 18. und 19. Februar

February 17, 2023

am 18. Februar:

1817 Tod von Jonas Baumann aus Hammelburg;

1842 Geburtstag von Jacob Oberdorfer, gest. 1932;

Im Haus der heutigen Maximilianstraße 17 (ehemals C 4) befand sich über Jahrzehnte hinweg die Niederlassung der  Schirmfabrik von Jakob Oberdorfer (Wallerstein 1842-1932 Augsburg) mit Werkstätten im Hinterhaus und  Obergeschoss und mit Ladengeschäft zur Straße.

Augsburg Maximilianstr. 17, Burger King, Die Grünen, Haus Oberdorfer Schirmfabrik

1895 Tod von Helene Koblenzer, n. Erlanger, geb. 1804;

1913 Tod von Carl Kahn, geb. 1837;

1917 Tod von Moritz Schloss, starb als deutscher Soldat im Weltkrieg, geb. 1879;

1918 Tod von Thea Dann, geb. 1901;

1920 Tod von Josef Rödelheimer, geb. 1835;

1927 Tod von Marta Reiter, n. Hummel, geb. 1892;

 

am 19. Februar:

1825 Geburt von Karoline Binswanger, n. Kahn, gest. 1843;

1915 Tod von Rudolf Bernheimer, gefallen als deutscher Soldat, geb. 1889;

1982 Tod von Ilona Szego, geb. 1897;


Gedenktage Augsburger Juden: 9. bis 11. Februar

February 9, 2023

am 9. Februar:

1695 Tod von Menachen Mendel, aus Pfersee;

1778 Tod von Juda Löb Pfersee, 77 Jahre alt, aus Altona;

1792 Tod von Baruch Ulmo, aus Kriegshaber, 50 Jahre alt;

1799 Tod von Isaak Jakob Lemberger, 67 Jahre alt, aus Kriegshaber;

1819 Tod von Leo Juda Schwabacher aus Fellheim;

1910 Tod von … Name und Alter unbekannt, bestattet am Hochfeld-friedhof in Grab 485 / N 27.3;

1914 Tod von Edwin Gallinger, geb. 1875;

1921 Tod von Friedericke (Ricke) Goodman, n. Frank;

1927 Tod von Therese Hesselberger, n. Bauer, geb. 1846;

1940 Tod von Marianne Mendle, n. Schwarzmann, geb. 1863;

1919 Tod von Fritz Heymann, geb. 1889;

 

am 10. Februar:

1793 Tod von Leopold Juda Mendle, aus Kriegshaber und München, 79 Jahre;

1839 Geburt von Hirsch Kutz, gest. 1925;

1860 Tod von Ernst Elia Müller, 9 Jahre;

1861 Geburt von Emma Richheimer, gest. 1925;

1866 Tod von Sigi Müller, 9 Jahre, aus Altenstadt;

1882 Tod von Sofie Weil, n. Levinger, geb. 1814;

1887 Tod von Oskar Feist, geb. 1878;

1905 Tod von Kurt Wertheimer, Kind;

1913 Tod von Fanny Heilbronner, n. Levi, geb. 1830;

 

am 11. Februar:

1807 Tod von Henle Efraim Ulmo, Bankier aus Pfersee, Kriegshaber und Augsburg;

Henle Efraim Ulmo (Mauchert 1807)

1825 Geburt von Jette Bauer, n. Lammfromm, gest. 1889;

1827 Geburt Hirsch Pflaunlacher, gest. 1885;

1851 Geburt Josef Oberdorfer, gest. 1910;

1851 Geburt von Berthold Rosenbusch, gest. 1930;

1872 Tod von Moritz Mayer, 46 Jahre alt, aus Ichenhausen;

1898 Tod von Simon Kohn, geb. 1838;

1935 Tod von Therese Binswanger, n. Raff, geb. 1858;

1921 Tod von Jakob Riegler, geb. 1893;


Gedenktage Augsburg Juden: 5. bis 8. Februar

February 5, 2023

am 5. Februar:

1726 Tod von Hendle Ulmo, 43 Jahre alt;

1841 Tod von Heinrich Bachmann, Tuchhändler aus Kriegshaber, 44 Jahre alt;

1850 Geburt von Ludwig Bauer, gest. 1927;

1874 Tod von Samuel Gerstle, geb. 1905;

1875 Tod von Adolf Gunz (Kind);

1909 Tod von Eugen Kohn, geb. 1854;

1919 Tod von Peppi Gerstle, n. Aufhäuser, geb. 1843;

1930 Tod von Sabine Bühler, n. Ullmann (Ulmo), Bankiersgattin, geb. 1857;

1941 Tod von Jakob Großberg, gestorben Im Lager Dachau, geb. 1906;

Sabine Bühler (Ullmann/Ulmo) um 1899/1900  (c) JHVA

 

am 6. Februar:

1801 Tod von David Salomon Ulmo, 67 Jahre alt aus Pfersee;

1844 Geburt von Aalbert Arnold, gest. 1913;

1847 Geburt von Elkan Gundelfinger, gest. 1897;

1853 Geburt von Ludwig Heilbronner, gest. 1931;

1872 Tod von Emilie Gutmann, 1 Jahr alt;

1883 Tod von Jette Farnbacher, n. Hirsch, gest. 1817;

1914 Tod von Karolina Hochherr, n. Thanhauser, gest. 1866;

2009 Tod von Marian Spokojny, Vorbeter und Sekretär der jüd. Gemeinde, geb. 1918;

 

am 7. Februar:

1818 Tod von Natan Wannbacher, aus Niederwerrn bei Schweinfurt, Koch in Steppach, 78 Jahre alt;

1838 Geburt von Bertha Bauer, n. Berolzheimer, geb. 1902;

1838 Tod von Josef Isaak Brauer, Bierbrauer aus Pfersee, 79 Jahre alt;

1895 Tod von Lena Lemle, n. Goldmann, geb. 1829;

1870 Tod von Mina Heymann, n. Rosenbusch, geb. 1821;

1946 Tod von Chaim Leifer, 50 Jahre ehem. KZ-Häftling;

 

am 8. Februar:

1822 Geburt von Oswald Binswanger, gest. 1910;

1895 Tod von Flora Bärtig, n. Davidson, geb. 1863;

 


Gedenktage Augsburg Juden: 1. bis 4. Februar

February 1, 2023

am 1. Februar:

1842 Geburt von Peppi Oberdorfer, n. Klopfer aus Hürben, gest. 1919;

1862 Tod von Elia Brill, 48 Jahre alt;

1867 Geburt von Sofie Schnell, gest. 1870;

1873 Geburt von Mathilde Haas, n. Bickert, gest. 1933;

1881 Tod von Walther Reis, 9 Tage alt;

1892 Tod von Karoline Kutz, n. Neuburger, geb. 1804;

1893 Geburtstag von Ludwig Klopfer, gest. 1933;

1902 Tod von Luise Kahn, n. Einstein, geb. 1833;

1908 Tod von Caroline Weinbach, geb. 1824;

1910 Tod von Flora Krailsheimer, n. Einstein, geb. 1863;

2005 Tod von Sima Mazo, geb. 1931;

 

am 2. Februar:

1744 Tod von Bairle Ulmo aus Pfersee;

1804 Tod von Sophia Landauer;

1839 Geburt von Bertha Schnell, n. Gutmann, gest. 1892;

1867 Geburt von Henriette Weil, gest. 1892;

1879 Geburt von Franz Max Gutmann, gest. 1886;

1882 Tod von Elias Eisig, geb. 1812;

1882 Tod von Bernhard Haas aus Koblenz, 62 Jahre alt;

1918 Geburt von Benno Merin, gest. 1992;

1921 Tod von Justin Schlossheimer, geb. 1852;

1922 Tod von Anna Bauer, n. Weil, geb. 1856;

 

am 3. Februar:

1801 Tod von Hefle Günzburger aus Kriegshaber, 19 Jahre alt (Freitod);

1825 Tod von Jakob Zvi Aub aus München, 66 Jahre alt;

1847 Geburt von Adolf Regensburger, gest. 1895;

1859 Geburt von Leopold Westheimer, gest. 1911;

1877 Tod von Sigmund Levinger, 67 Jahre alt;

1888 Tod von Israel Neuburger aus Kriegshaber;

1894 Tod von Caroline Muhr, n. Brentano, geb. 1819;

1986 Tod von Leo Semel, geb. 1919;

 

am 4. Februar:

1794 Tod von Meir Manoach Sulzburger aus Kriegshaber, 56 Jahre alt;

1856 Geburt von Baruch Adler, Hauptlehrer, gest. 1925;

(Klara und Baruch Adler 1922)

1898 Tod von Emma Steinhart, geb. 1855;

1917 Tod von Heinrich Landauer, geb. 1838;

1917 Tod von Betty Nördlinger, n. Gerstle, geb. 1865;

1980 Tod von Jakob Josua Blumenfeld, geb. 1893;


Gedenktage Augsburger Juden: 9. bis 12. Januar

January 8, 2023

am 9. Januar:

1778 Tod von Jette Ulmo 1778, geb. 1696;

1924 Tod von Samuel Günzburger, geb. 1866;

1809 Tod von Juda Löb Ulmo, Vorsänger in Pfersee;

1883 Tod von Bernhard Dick;

 

am 10. Januar:

1661 Tod von Kendel Ginzburg;

1709 Tod von Adele Sundel aus Oettingen;

1838 Tod von Regina Löb aus Fürth, 64 Jahre alt;

1816 Tod von Lisa Kohn, Säugling;

1861 Tod von Fanny Heymann, Kind, 3 Jahre alt;

1888 Tod von Rosine Löwenberg, n. Heumann, 72 Jahre alt;

1899 Tod von Regina Buttenwieser, n. Buttenwieser, 72 Jahre alt;

1900 Geburt von Salomon Kukoli 1900, gest. 1933;

1904 Tod von Jukius Heymann, 63 Jahre alt;

1916 Geburt von Marianne Cramer, n. Untermayer 1916, gest. 2008, Frau von Ernst Cramer (Ehrenbürger der Stadt Augsburg);

1930 Tod von Bernhard Gumperz, geb. 1876;

 

am 11. Januar:

1695 Tod von Moses Mendel aus Kriegshaber, 51 Jahre alt;

1836 Tod von Samuel Silberschmied, 45 Jahre alt;

1847 Geburt von Klara Bein, n. Schwab, gest. 1898;

1855 Geburt von Ida Heymann, n. Feistmann, gest. 1942;

1861 Tod von David Schwarz aus Pfersee, 44 Jahre, an Fieber gestorben;

1879 Tod von Isaak Günzburger aus Kriegshaber;

1904 Geburt von Heinrich Bach, der nur 5 Monate alt wurde;

1917 Tod von Hermann Eigner, geb. 1839;

1911 Tod von Eduard Hellmann, geb. 1836;

1926 Tod von Kathie Heymann, n. Feistmann, geb. 1847;

 

am 12. Januar:

1765 Tod von Rabbi Schimon Wolf Wertheimer in München 84 Jahre alt. Er war der älteste Sohn von R. Samson Wertheimer und Rabbiner in Pfersee, sowie Hofagent des polnischen Königs in Augsburg und der bayerischen Herzöge in München, darüber hinaus begünstigte Wertheimer die Gemeinden der „Zion-Liebhaber“ in Israel finanziell. Mit seinem Vater veranlasste er 1722 der ersten Talmud-Druck. Er gilt auch als Begründer der neueren jüdischen Gemeinde in München.

 

1799 Tod von Maria Auerbacher, 25 Jahre alt;

1854 Geburt von Frieda Frank, gest. 1934;

1865 Geburt von Johanna Rosenbusch, n. Neuburger, gest. 1938;

1880 Tod von Alfred Obermayer, geb. 1847;

1936 Tod von Hetti Goldstein, n. Schwarz, geb. 1891;

1943 Tod Louise Ellinger, n. Arnold in Theresienstadt, geb. 1873;


Gedenktage Augsburger Juden: 5. bis 8. Januar

January 4, 2023

am 5. Januar:

1730 Tod von Rivke Kohn aus Stuttgart, im Alter von 66 Jahren;

1740 Tod des Flößers Mendel Schiffer im Alter von 38 Jahren. Er starb an Fieber, wie drei Tage vor ihm bereits seine 2jährige Tochter Dina.

1887 Geburt von Julius Weil, gest. 1947;

1889 Geburt von Carry Schnell, gest. 1934;

1915 Geburt von Gutel Lurie, gest. 1978;

1941 Tod von Betty Guggenheimer 1941, geb. 1863;

 

am 6. Januar:

1800 Geburt von Hinle Hinlein 1800, gest. 1885;

1817 Geburtstag von Mina Uhlmann, gest. 1906;

1844 Tod von Salman Feist;

1853 Geburt von Joseph Landauer 1853, gest. 1929;

1854 Tod von Sigmund Kohn 1854 im Alter von 32 Jahren;

1862 Geburt von Bernhard Schwarz 1862, gest. 1916;

1866 Geburt von Marie Strauß, n. Kohlmeier 1866, gest. 1938;

1898 Geburt von Leo Milz 1898, gest. 1984;

2004 Tod von Izrael Frydman, geb. 1916;

 

am 7. Januar:

1754 Tode von Trenle Lipman 1754 aus Fürth;

1744 Tod von Issachar Ber Levi im Alter von 77 Jahren;

1767 Tod von Abraham Josef Mendle in München. Der 1694 in Kriegshaber geborene Pferdezüchter war Lieferant der bayerischen Herzöge. 1742 stattete er mit seiner Unternehmung exklusiv die Kaiserkrönung von Karl VII. in Frankfurt am Main aus. Mendle wurde am jüdischen Friedhof Pfersee/ Kriegshaber bestattet.

Datei:Krönungswagen Karl VII.jpg – Wikipedia

(Krönungswagen von Kaiser Karl VII. 1742 in Frankfurt – wikipedia)

1815 Geburt von Rosine Löwenberg 1815, n. Heumann, gest. 1888;

1836 Geburt von Jette Rothschild, n. Götz, gest. 1875;

1838 Tod des Kriegshaber Metzgermeisters Isaak Untermayer im Alter von 77 Jahren. Sein Enkel Samuel gründete in den USA die Federal Reserve Bank.

1843 Geburt von Isaak Reiter, gest. 1916;

1866 Tod von Leopold Neumayer, im Alter von 74 Jahren;

1866 Tod von Moses Neumaier 1866 im Alter von 40 Jahren;

1866 Tod von Ludwig Neumayer, 55 Jahre alt.

1869 Geburt von Rosa Bollack aus Steppach, Caféhaus-Wirtin in Augsburg, 1941 von Nazi ermordet.

1910 Tod von Sofie Ulrich, n. Schwarz, geb. 1828;

1914 Tod von Abraham Schimmel, geb. 1843;

1928 Tod von Jakob Einstein, geb. 1857;

1929 Tod von Albert Heymann, geb. 1859;

1935 Tod von Lina Farnbacher, n. Springer, geb. 1863;

1948 Tod der ehemaligen KZ-Gefangenen Malcha Ragoza 1948 im Alter von 62 Jahren;

 

am 8. Januar:

1811 Geburtstag von Lazarus Heilbronner, gest. 1883

1834 Geburtstag von Julie Frau des Bankiers Joseph Wilmersdörffer, n. Berend, gest. 1869

1847 Geburtstag von Hermann Aufhäuser, gest. 1931;

1889 Geburtstag von Fritz Heymann, gest. 1919

1908 Tod von Bertha Neuburger, n. Neumeyer, geb. 1862;

1922 Geburtstag von Marianne Weil, 1943 in Auschwitz ermordet;

 


Gedenktage Augsburger Juden: 1. bis 4. Januar

January 1, 2023

am 1. Januar:

1858 Geburtstag von Max Regensteiner (gest. 1922);

1916 Tod von Samuel Landauer (geb. 1843), Fabrikant, seinen bemerkenswerten Grabstein schuf sein Neffe Fritz Landauer, Architekt der Augsburger Synagoge.

1918 Tod von Sara Mayer, nee Gutmann (geb. 1885);

1930 Tod von Julius Sänger (geb. 1863);

am 2. Januar:

1740 Dina Schiffer, mit 2 Jahren an Fieber gestorben. Ihr Vater David starb drei Tage später

1871 Tod von Emma Bacherach, Kind

1933 Tod von Abraham Lämmle, geb. 1882

 

am 3. Januar:

1824 Geburt von Jette Lämle, n. Strauß, gest. 1901

1833 Geburt von Nanette Nördlinger, n. Gundelfinger, gest. 1915

1840 Geburt von Gertrude Löb, nee Rheinheimer, gest. 1914

1880 Geburt von Rosa Hirschmann, n. Levite, 1942 in Piaski ermordet

1895 Tod von Adolf Regensburger (geb. 1847)

1929 Tod von Simon Farnbacher (geb. 1850)

1948 Tod von Boris Borski, ehem. KZ-Häftling

2008 Friedrich Friedmann (geb. 1912), Kulturhistoriker und Amerikanist, 1989 Ehrenbürger der Universität Augsburg

 

am 4. Januar:

1749 Tod von Josef Bing, 70 Jahre alt;

1833 Tod von Herrn Günzburger aus Kriegshaber, Name und Alter sind nicht erhalten geblieben.

1842 Geburt von Julius Frank (gest. 1892)

1845 Geburt von Moritz Leiter (gest. 1904)

1857 Geburt von Betty Berberich (nee Gerstle), gest. 1935

1876 Tod von Leopold Gunz (geb. 1809);

1880 Tod von Samuel Schwarz (geb. 1845)

1951 Tod von Leon Wassermann, 68 Jahre alt, der als Flüchtling in Shanghai lebte.


Der jüdische Friedhof in Augsburg Hochfeld

May 13, 2019

Yehuda Shenef: “Die Liebe ist der Dichtung Stern – Der jüdische Friedhof von Augsburg Hochfeld, Geschichte, Inschriften, Grabregister, Biographien, Photos

  • Gebundene Ausgabe: 220 Seiten (Format A 4)
  • ISBN: 978-3752856569
  • 35 Euro

Archäologische Funde legen nahe, dass die Geschichte der Juden in Augsburg wenigstens bis ins dritte Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung zurückreicht, als der Ort Distrikthauptstadt der römischen Provinz Rätien war. Im 9. Jahrhundert gibt es erste Berichte über eine Synagoge direkt neben dem Sitz des kaiserlichen Vogts. Eine städtische Urkunde aus dem Jahr 1298 berichtet vom Ausbau der Bischofsstadt, zu welchem die Augsburger Judenschaft sich verpflichtete, einen etwa 450m langen Abschnitt der Stadtmauer zu errichten, binnen vier Jahren aus eigenen Mitteln, der sogleich auch den bereits existierenden jüdischen Friedhof miteinschließen sollte. In den Jahrhunderten nach der Ausweisung der Juden aus Augsburg in den 1440er Jahren, wurde der Judenkirchhof geplündert und seine wuchtigen Steine als Baumaterial missbraucht, insbesondere auch zum Ausbau des alten und des neuen steinernen Rathauses.

Erst im Jahre 1867, drei Jahre nach der vom bayerischen König Ludwig II. formell anerkannten Gründung der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), kaufte der Vorsitzende der Augsburger Juden ein schmales Stück Land in dem Hochfeld genannten Landstrich südlich der Augsburger Altstadt, um endlich einen eigenen Friedhof für die Juden von Augsburg zu besitzen. Über 60 Jahre nach ihrer festen Wiederansiedlung in Augsburg, hatten sie bis dahin ihre Toten am Friedhof von Pfersee/Kriegshaber begraben müssen.

Nun 150 Jahre später, ist der Friedhof zwischen Haunstetter Straße und Altem Postweg ohne Möglichkeit der Erweiterung fast vollständig belegt. Der Friedhof legt Zeugnis ab über die wechselvolle Geschichte der jüdischen Gemeinde, die sich vom noch souveränen Königreich Bayern und der Gründerzeit über die beiden Weltkriege, das mörderische Nazi-Regime und der desolaten Nachkriegszeit erstreckt, bis zur modernen Gemeinde, die ganz wesentlich dominiert wird von jüdischen Auswanderern aus der post-sowjetischen Ukraine und Russland.
Das Buch bietet ein aktualisiertes Grabregister mit vielen genealogischen Anmerkungen. Es beschreibt anhand zahlreichen Materialen die Geschichte des Friedhofs. Beleuchtet werden auch die am Friedhof tätigen Friedhofswärter und Steinmetze, ebenso wie Stile und Moden der sehr wechselvollen Begräbniskultur in eineinhalb Jahrhunderten.

Abgerundet wird das Werk mit rund sechzig Kurzportraits mit Fotos von Personen, die am Friedhof begraben sind, einem alphabetischen Register, einer Namensliste der im Holocaust ermordeten Augsburger Juden.

  • Gebundene Ausgabe: 220 Seiten (Format A 4)
  • ISBN: 978-3752856569
  • 35 Euro
  • Buch bestellen

Stolpersteine im bayerischen Freising

November 10, 2015

Während sie in Augsburg und im benachbarten München noch immer verhindert werden, gibt es die sog. “Stolpersteine“ auch in Freising. Ob wir alle entdeckten, die es dort vor Ort bereits gibt oder geben sollte?

In der Bahnhofstraße beim Haus unten wird an die früheren Bewohner Emma, Siegfried und Alfred Neuburger erinnert, die im Alter von 50 – 60 Jahren von den Nazis nach Litauen verschleppt wurden. Alle drei wurden am 25.11.1941 in Kaunas (Kowno) erschossen.

Freising BahnhofstrEmma Neuburger, 1891, deportiert 1941 Riga erschossen 25.11.1941 Kowno
Siegfried Neuburger, 1883, deportiert Kowno erschossen 25.11.1941
Alfred Neuburger, 1882, deportiert Kowno erschossen 25.11.1941
Neuburger Freising Stolpersteine Bahnhofstr. Emma Siegfried Albert

Gegenüber liegend in der Bahnhofstraße wird an Max Schülein gedacht, der 1877 in Ingolstadt geboren wurde und 1942 deportiert wurde. Er wurde wohl in Piaski, Lublin ermordet.

Bahnhofstr Freising Max SchüleinMax Schülein Stolperstein Freising 1877 1942 Piaski Lublin

Vor dem Bekleidungsgeschäft in der Oberen Hauptstraße finden sich eine Anzahl weiterer Stolpersteine die gleich an 8 ermordete Mitglieder der Familie Holzer erinnern wollen:

8 Stolpersteine Obere Hauptstr Freising

Freising Obere Hauptstr Stolpersteine Familie HolzerBernhard Holzer, Oskar Holzer, Henriette Holzer (Neumeier), Hanna Holzer (Neumeier), Hedda Holzer (von Marck), Irma Holzer, Siegfried Holzer und Ilse Holzer, die in Auschwitz, Terezin, Piaski oder auf der Flucht ermordet wurden.

Familie Holzer Stolpersteine  Freising Obere Hauptstr

Obere Haupstr Freising


360. Todestag von Judit Kitzingen

May 17, 2015

Vor recht genau 360 Jahren, am 20. Mai 1655 starb Judit Kitzingen in Steppach im Alter von 70 Jahren, wo sie als Witwe des berühmten, 12 Jahre zuvor verstorbenen Rabbiners Jakob Kitzingen lebte. Geboren wurde sie in Pfersee als Tochter des Pferseer einflussreichen Gemeindevorstands und Rabbinatsrichters Meir Ulmo.

Judith war die dritte Frau des bedeutend älteren aus Schrimm (שרים pol. Śrem) bei Posen stammenden Jakob Kitzingen (1566-1643), der zu den Anhängern des kabbalistischen Messias Schlomo Molcho (שלמה מולכו ,1500-1532) gehörte. Molcho war in Portugal als Kind zwangsgetaufter Juden geboren, jedoch zum Judentum zurückgekehrt, um binnen kurzer Zeit als Messias europaweit für erhebliches Aufsehen zu sorgen. Sein „Fall“ wurde 1530 auch am Reichstag von Augsburg behandelt, und zwei Jahre später 1532 nochmals am Reichstag in Regensburg. Mittlerweile war Molcho nach Italien gezogen, um dort öffentlich zu predigen, in der wenig realistischen Absicht, den Papst von seiner Mission zu überzeugen. Dieser ließ ihn verhaften und zum Tode verurteilen. Eine von Kaiser Karl V. vermittelte Begnadigung unter der Bedingung, sich erneut zum Christentum zu bekennen, lehnte Molcho mit der Bemerkung ab, dass nicht mal Jesus das getan habe. Er wurde in Mantua öffentlich verbrannt.

Über 60 Jahre später bestimmte Jakob Kitzingen in seiner 1597 gedruckten Schrift חג הפסח Schlomo Molcho als den einzig wahren Messias. Nachdem seine Parteinahme aber Proteste hervorrief, verließ er Polen und übersiedelte er 1610 nach Schwaben, wo er als Rabbiner in Steppach (Grab 42-03) lebte und mit Jutla 8 Kinder hatte, worunter sich weitere Rabbiner befanden. Auf dem Friedhof der jüdischen Gemeinden Pfersee, Kriegshaber und Steppach (פגש) wurden neben Jakob und Judit (Jutla) auch zahlreiche ihrer Nachkommen bestattet. Auf Jakob Kitzingens Auslegung in seiner erwähnten Schrift geht übrigens auch der aschkenasische Brauch zurück, dass jüdische Hausväter am Abend zum Festmahl der Seder ihren “Kittel”, das künftige Totengewand, tragen. Dass sich dies mit einem Steppacher Rabbiner verbindet, ist durchaus bemerkenswert.

Judit Kitzingen 1655 Hebrew gravemarker Pfersee Kriegshaber Augsburg hebräischer Grabstein

                          Grabstein 40-13 (H 12) am Friedhof Pfersee/Kriegshaber der Judit Ulma Kitzingen,

Donaukalk 109 x 60 x 17 cm, Foto: CAHJP P160/115

 

פה טמונה ונוחה הנזכרת לברכה ידה היתה פתוח ללוחה וקבלה עניים בשביתה הצנועה הגבירה זיוף והדרה לבעלה היתה עטרת מ יוטלא בת מאיר אולמ’ אשת הה כהרר יעקב קיצינגן שטפך הלכה לעולמה ב ע שנה יו א כג אייר תטו לפק תנצבה

Hier ruht und ist begraben in gesegnetem Gedenken deren Hände stets offen waren und zu ihrer Tafel Arme in ihrem Haus empfing, die bescheidene Dame, die der Fälschung auswich und ihrem Gatte die Krone war, Jutle, Tochter des Meir Ulmo (Pfersee), Frau des verehrten Rabbi Herrn Jakob Kitzingen Steppach, die zu ihrer Welt ging mit 70 J., Tag 1, 23 Ijar 415 nach kurzer Zählung. Ihre Seele ist eingebunden im Bund des Lebens.

Das Todesdatum Tag 1, 23. Ijar 5415 entspricht im christlichen Kalender Sonntag 20. Mai 1655.

 

* * *

360 years ago Judit (Jutle) Kitzingen died age 70 in Steppach. She was the 3rd wife of Rabbi Yakov Kitzingen from Poalnd who was one of the late followers of kabbalistic Messiah Shlomo Molcho who was burned 1532 in Italian town of Mantua. After publishing his pleading fpor Molcho which was printed in 1597 Kitzingen had to leave Poland and had moved to Swabia, where he married Judith the daughter of the rabbinical judge Meir Ulmo from Pfersee. The couple had 3 sons and 5 daughters.