Vor ziemlich genau einem Jahr wurde in Augsburg, nahe der “City Galerie” ein trotzdem etwas abseits gelegener Weg nach dem 1996 verstorbenen bayerischen Senator Julius Spokojny benannt, dessen Name wie kein anderer mit der jüdischen Nachkriegsgemeinde in Augsburg verbunden ist.

eine versteckte Seitengasse
Der entsprechende Eintrag im “Amtsblatt der Stadt Augsburg” (No. 15 – 5. Mai 2006, S.75) lautet:
Mit Stadtratsbeschluss vom 23.03.2006 (Drucksache-Nr. 06/00063) erfolgte eine Straßenbenennung in der Nähe der City-Galerie im Gebiet des Bebauungsplans Nr. 458 A „Südlich der Zobelstraße“.
Die künftige Straßenbezeichnung lautet:
Julius-Spokojny-Weg
Straßenschlüssel:
09833
Flurkarte:
NW 11.21.1 und NW 11.22.5
Postleitzahl:
86153
Stadtbezirk:
10 (Am Schäfflerbach)
Planquadrat:
K, L 9
Begründung:
Vorschlag von Dr. Heinz Schnürch vom 24.11.2005
Julius Spokojny
* 12.09.1923 in Miechow (Polen)
+ 30.01.1996 in Augsburg
Julius Spokojny überlebte den Holocaust und wurde 1945 im KZ Buchenwald befreit. Spokojny kam 1950 nach Augsburg, wo er bis zu seinem Tod als Unternehmer tätig war. Er wirkte von 1950 bis 1955 und von 1965 bis 1996 als Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Augsburg-Schwaben. Spokojny war seit 1965 Direktoriumsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland und ab 1974 Landesausschussvorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde in Bayern. Die Verständigung zwischen Juden und Christen gilt als sein Lebensziel und die 1985 abgeschlossene Restaurierung der Augsburger Synagoge als sein Lebenswerk. Spokojny gehörte seit 1982 dem bayerischen Senat an.