Begründung einer Ungetöteten
Ein jeder kennt sie, die Ungeborenen
Obwohl sie keinen Namen tragen
Doch wer ist sich der vielen gewahr
Die Namen tragen, unter uns weilen
Und Ungetötete sind …?
Sie sind Ungetötete, weil sie überlebten,
Was nach der Vernunft aller Experten
Tödlich sein konnte, … ja musste.
Töricht spricht man hier allzu gerne
Vom imaginierten seidenen Faden
An dem unser, ja „das“ Leben hinge
Wie an einer postnatalen Nabelschnur
… Faden Unser der du bist …!
Ganz so, mein Freund, als wären wir,
Als wären wir nur bloße Marionetten
Doch das sind wir nicht, oder etwa … doch?
Im Zweifel frag Gott danach, ich bitte Dich
Dich gerade, der nie zweifelt
So als wäre alles um uns herum gewiss
Alles … in uns, … gewiss.
Aber schreib mir seine Antwort
Auf meine Facebook-Seite
Die nicht existiert.
Du weißt schon
Wie das geht.
Früher hätte ich gesagt: ins Poesie-Album.
Doch das belegt ja letztlich nur,
Dass ich eine Ungetötete bin,
Eine die wie Du, ich weiß …
Schon tot sein könnte, müsste!
Und was lernte ich aus alledem?
Den Moment zu erleben, zu genießen
Ganz so wie es gesagt wird
Von unser aller liebsten König und Herrscher
Und wenn es gut war
Dann war es ein Augenblick
Der mich Dich zeigte.
Lass uns spielen …
Noch für einen Moment …
Chana Tausendfels
13. September 2016
…
(für Yehuda /in Prag)