Der heute fast vollständig vergessene Ullmo – Spionage – Fall sorgte im Jahr 1908 in Frankreich und weit darüber hinaus für einigen Wirbel. Mehr als ein Jahrzehnt nach der sich lange hinziehenden mitunter turbulenten Dreyfuss-Affäre war mit Benjamin Ullmo ein weiteres Mal in Frankeich ein jüdischer Offizier angeklagt, für Deutschland spioniert zu haben. Dieses Mal bestand an der Schuld jedoch kein Zweifel – oder doch?
Ullmo wurde auf frischer Tat gefangen, degradiert und zur lebenslangen Verbannung auf der Île du Diable, der Teufelsinsel verurteilt. 1933 wurde er begnadigt, kehrte kurzfristig nach Frankreich zurück, um hernach wieder freiwillig in Guyana niederzulassen, wo er am 21. September 1957 verstarb.

„Charles“ Benjamin Ullmo wurde am 15. Februar 1882 als Sohn einer im Lederwarenhandel (maroquinerie) erfolgreichen jüdischen Kaufmanns- und Industriellen-Familie geboren. Jedoch widersprach Benjamin schon früh dem Wunsch seiner zwar vermögenden, aber gesundheitlich angegriffenen Eltern und lehnte die Aussicht ab, die Familiengeschäfte weiterzuführen. Stattdessen ging er bereits im Alter von 16 Jahren nach Brest und besuchte dort in der Westbretagne das Marineschulschiff „Borda“, das nach dem französischen Mathematiker und Segler Jean-Charles Borda (1733-1799) benannt wurde. Wahrscheinlich beeinflusste ihn die damals an Bord getestete revolutionäre Funktechnik. Drei Jahre nachdem Marconi erste Funkversuche über Distanzen von 1500 m gemacht hatte, stellte die französische Marine von Brest einen neuen „Weltrekord“ auf und überbrückte am 3. August 1898 mit dem ersten betrieblichen Radio an Bord der „Borda“ erstmals eine Seedistanz von 1800 m. Im Oktober desselben Jahres kam in Paris mit dem ersten Funktelefon eine Verbindung über vier Kilometer zwischen dem Pantheon und dem Eiffel-Turm zustande. Sicher spielte auch eine Rolle, dass zu Beginn des Jahres, am 13. Januar der berühmte gewordene, „J’accuse …!“ übertitelte Artikel und offene Brief des französischen Schriftstellers Emile Zola in der literarischen Zeitung „L“Aurore“ veröffentlicht wurde und für Furore sorgte. Zolas offener Brief an den Staatpräsidenten Felix Faure setzte sich, für den zu Unrecht, wegen angeblicher Spionage verurteilten jüdischen Offizier Alfred Dreyfus ein, der wie die Familie der Ullmans aus dem Elsass stammte. Dies hatte zur Folge, dass der Prozess neu aufgerollt und Dreyfus zunächst freigesprochen, dann aber erneut verurteilt wurde. Völlig rehabilitiert wurde Dreyfus erst im Jahre 1906 als er wieder seinen militärischen Rang einnehmen durfte und zudem noch Mitglied der Ehrenlegion wurde. Zu dieser Zeit freilich dürfte Benjamin Ullmo seinen ursprünglichen Enthusiasmus längst verloren haben. 1902, im Alter von 20 Jahren jedenfalls galt er im am Mittelmeer gelegenen Toulon noch als brillanter Nachwuchsoffizier.

Seereisen die ins französische Indochina (das wir heute als Laos, Kambodscha und Vietnam kennen) brachten ihn, wie viele seiner Zeitgenossen freilich mit dem Opium in Kontakt, das seinem Leben eine deutliche Wende geben sollte. Auch Jahrzehnte nach den beiden Opiumkriegen der 1830er und 1850er Jahre, als europäische Großmächte China militärisch zwangen, in seinen Häfen Opiumhandel zu dulden, waren die mit dem Opiumrauch verbundenen Suchtgefahren in Europa noch immer weitgehend unterschätzt. Benjamin Ullmo verfiel der Droge sehr rasch und rauchte späteren Angaben gemäß um die 20 Pfeifen pro Tag.
1903 starb sein Vater und hinterließ ihm die für die damalige Zeit recht stattliche Summe von umgerechnet 2000 englischen Pfund, die ihm ein gutes Auskommen garantierte. Freilich bedeutete der plötzliche Wohlstand für den drogenabhängigen Seemann, dass er nun in den Gefilden rauschender Feste strandete, für die ihn eine Villa in Toulon ein sicherer Hafen zu sein schien. Der nun für seine Freigiebigkeit geschätzte Ullmo konnte sich auch eine Liaison mit Mary Louise Welsch leisten, die wegen ihrer Schönheit allseits „la belle Lison“ genannt wurde und sich wohl nach Bedarf dem Meistbietenden zuwandte. Benjamin verfiel der „schönen Lison“, die gerne die exklusivste und teuerste Mode getragen haben soll und auch an der Einrichtung der gemeinsam bewohnten Villa nicht sparte, jedoch mindestens so sehr wie dem Opium. Als seine zunächst stattlichen Mittel schließlich knapp wurden und Nachschub nicht in Sicht war, häuften sich Unzufriedenheit, Streitereien und Drohungen der Schönen, ihn zu verlassen. Nachdem er das elterliche Erbe verjubelt hatte, bedurfte er um seine Liebschaft mit Lison, den Opiumkonsum wie auch den ausschweifenden Lebensstil aufrechtzuerhalten, neuer Einnahmequellen. Sein Gehalt als Offizier hätte unter normalen Umständen sicher für eine gewöhnliche Lebensführung ausgereicht, griff für seine Ansprüche freilich zu kurz. Sein Onkel Simon hatte schließlich auch keinen Gefallen an einem Neffen, der sich immer weiter verschuldete und etwas anderes als Seefahrt hatte Benjamin nicht gelernt. Oder doch?
Vielleicht kamen ihm die revolutionären Anfängen des Radio auf seinem damaligen Ausbildungsschiffs in den Sinn. Die Technik hatte sich inzwischen natürlich rasant weiterentwickelt und man längst dazu übergegangen, den seither üblich gewordenen Funkverkehr etwa in militärischen Angelegenheiten zu verschlüsseln. Vielleicht spielte auch das sich über Jahre hinschleppende Verfahren im Fall Dreyfus eine (Neben)Rolle, der mit der ganzen Affäre immer wieder aufkeimende Antisemitismus in der französischen Gesellschaft, wie vielleicht auch die Tatsache, dass seine Familie im Grunde genommen deutsch-stämmig war. Der väterliche Familienname Ullmo, von manchen auch französisch Oulmo oder wie in Süddeutschland üblicher Ulmo geschrieben, basierte auf der Herkunft der Familie aus Ulm. Bedeutende Zweige der Ulmo – Ginzburg – Familie hatten Zentren in Frankfurt oder Pfersee und Verbindungen zu fast allen wesentlichen Gelehrten und reichen Familien des damaligen europäischen Judentums. Benjamins Familie gehörte zu einem Zweig elsässischer Ableger, die sich in der Gegend von Straßburg ansiedelten und sich im Zuge des 19. Jahrhunderts in Frankreich verbreiteten. Da in manchen Dörfern des Elsass sowohl die Ulmo – wie auch die Dreyfus – Familie sehr dominierend waren, ist eine zumindest weiter verzweigte Verwandtschaft der beiden Protagonisten wahrscheinlich.


Wie dem auch immer sei. Um an das nötige Geld zu kommen, kam Benjamin im Sommer 1907 nun auf die „Idee“, dass er als stellvertretender Kommandant eines Kriegsschiffes in die Kenntnis militärischer Geheimnisse kommen und/oder weitervermitteln könnte, etwa Angaben zum Zustand und zur Truppenstärke des Seehafens in Toulon oder aber den Code der Funksignale der französischen Marine, der es fremden Mächten ermöglichen könnte, den Funkverkehr abzuhören. Informationen die er nun den seit 1870 verhassten Deutschen, dem Erzfeind also zukommen lassen wollte. Die Gelegenheit dazu ergab sich, als sein Vorgesetzter, der Kommandant des mit Torpedos ausgestatteten Zerstörers „Carabine“ seinen Urlaub antrat und Ullman das Kommando des Schiffes übertrug. Ullman fotografierte eine Anzahl vertraulicher Dokumente ab und versuchte sie bei einem eigenen Urlaub in Belgien unter dem Decknamen „Uzbach“, der wohl einen deutsch-schweizerischen Hintergrund andeuten sollte über einen Unterhändler der sich Talbot nannte an einem deutschen Offizier zu verkaufen. Die Transaktion scheiterte, offenbar weil Ullmo zu viel Geld verlangte, bzw. die deutsche Seite ließ mitteilen, dass sie bereits über wesentliche Informationen verfüge, was vielleicht eine Täuschung war, um Ullmos Forderungen zu drücken. Da sein Grundproblem nicht gelöst war, bluffte er nun indem er versuchte die französische Regierung mittels Briefen an Gaston Thomson (1848-1932), den Marineminister der Regierung Clemenceau zu erpressen und forderte von dieser 150.000 Franken (damals 30.000 US Dollar), andernfalls würden wichtige Dokumente mit dem Funk-Code-Schlüssel der Marine an ausländische Regierungen verkauft werden. Er selbst handle nicht allein, sondern sei “gut organisiert” und so man Hand an ihn legte, würde “Rache” geübt werden, etwa mit der Ermordung der Tochter (!) des Ministers.
Der Marineminister war zuerst davon überzeugt, dass es sich um einen dummen Witz handele, doch um sicher zu gehen, ließ Thomson sich auf das vom Erpresser vorgeschlagene komplizierte Austauschverfahren von Nachrichten und Kleinanzeigen ein, an deren Ende eine vereinbarte Übergabe stand. Diese fand am 23. Oktober 1907 in den Gorges d’Ollioules, einer von steil aufsteigenden Felsformation geprägten Landschaft mit malerischen Bergdörfern bei Toulon, die von Zeichnern und (später) Filmemachern gleichermaßen geschätzt wurde. Ullmo wurde bei der Übergabe sozusagen in flagranti verhaftet. Die zeitgenössischen Zeitungsberichte lesen sich auch im Abstand von 100 Jahren als „filmreife“, klassische Spionage- oder Kriminalgeschichte. Mit der Übergabe wurde seitens der Behörden ein in Paris tätiger versierter Boxtrainer aus dem ardennischen Joinville beauftragt, während sich bewaffnete Polizisten im Hintergrund versteckt hielten. Der Boxer stieg aus seinem Wagen und lief auf den Treffpunkt zu, wo Ullmo bereits wartete, ihn aber mit einem auf ihn gerichteten Revolver „begrüßte“. „Da ich unbewaffnet bin, lehne ich es ab zu verhandeln, bevor sie den Revolver nicht wieder einstecken.“

Das schien Ullmo einzuleuchten und so nahm er die Waffe herunter, doch bereits im nächsten Moment hatte der Boxer ihn mit einem gezielten Kinnschlag ausgeknockt. Ullmo wurde nach Paris gebracht, wo er bereitwillig alles gestand, während sein Haus in Toulon durchsucht wurde und seine Verhaftung in seinem Heimathafen Erstaunen und Ungläubigkeit hervorrief. Die Affäre schlug über den Spionage-Aspekt und die Verwicklungen in der zeitgenössischen „Party-Gesellschaft“ hinaus hohe Wellen: Wer konnte oder wollte nun noch zugeben, an gemeinsamen Gelagen teilgenommen zu haben, ohne sich dem Verdacht auszusetzen ein Komplize des „Landesverräters“ zu sein, zumal der Erpresser angegeben hatte, nicht allein zu handeln? Vor Gericht gab er jedoch zu, keine Komplizen zu haben und richtete seine Verteidigung anders aus: er habe nur aus der Drogensucht heraus entsprechend gehandelt und sei deshalb nicht mehr bei Sinnen gewesen. Dies lenkte den Blickwinkel auf ein ganz anderes Problem, nämlich die nun offenkundig Tatsache, dass er keineswegs der einzige Soldat der französischen Marine war, der – vorsichtig formuliert – mit Opium in Berührung kam. Jedenfalls mangelte es nun nicht an Fachleuten, die im Prinzip immer schon davor gewarnt hatten, aber überhört wurden. Das kann wie immer stimmen oder nicht. Es ist auch nicht ganz klar, ob Ullmo tatsächlich so sehr vom Opium abhängig war, wie er zu seiner Verteidigung behauptete oder ob nicht doch sein aufwändiger Lebensstil und seine Liaison mit der schönen Lison den Ausschlag dafür gab, dass er bereit war, seinen persönlichen Kindheits- und Jugendtraum dafür zu verraten.

Wie auch immer führte der Fall in Frankreich zu einer Bewusstseinsveränderung und zur ersten Drogengesetzgebung gegen Opium in Europa. Auch Ullmo’s Rechtfertigung, nur Opfer der eingenommenen Substanz zu sein, ist bis heute eine gängige Blaupause für Apologeten jeglicher Delikte, vom Verkehrsunfall bis zum Mord und in Fällen durch Fakten unleugbarer Schuld wohl die beste Ausrede neben der Behauptung, wie etwa beim Militär üblich „nur auf Befehl gehandelt“ zu haben.

Ullmo wurde auf die Teufelsinsel vor der Küste Südamerikas im französischen Guyana verbannt, wo bereits Dreyfus interniert war. Dort entwickelte er eine Neigung zum Mystizismus und trat nach einigen Jahren – wohl unter dem Einfluss seiner Mithäftlinge – zum Katholizismus über und akklimatisiert sich auch ansonsten gut in der Umgebung, freundete sich mit vielen Leuten an und übernahm durch Vermittlung eines Priesters und väterlichen Freundes letztlich den Buchhalter-Job bei einer Import-Firma, den er bei seinem eigenen Vater nicht erlernen wollte. 1933 erreichte ihn die Nachricht seiner Begnadigung durch Albert Lebrune, von 1932 bis zum Einmarsch der Deutschen 1940 der letzte französische Staatspräsident und nach dem Zweiten Weltkrieg selbst Kronzeuge im Hochverrats-Prozess gegen Philippe Petain, der im August 1945 wegen seiner Kollaboration mit den Deutschen zum Tode verurteilt wurde. De Gaulle veranlasste freilich, dass die Strafe in lebenslange Verbannung umgewandelt wurde. Petain starb 1951 auf der Insel Yeu, 20 km vor Frankreichs Atlantikküste. Ullmo kehrte im Frühjahr 1934 nach Frankreich zurück, fand sich aber nach 25 Jahren im Exil in dem seither stark veränderten Land nicht mehr zurecht. Familie, Freunde, Kollegen, lebten nicht mehr, oder wo doch, wollten sie nichts von ihm wissen und von der Belle Lison fehlte inzwischen jede Spur. Verschiedenen mehr oder minder glaubwürdige Berichten aus dem Marinemilieu gemäß, soll sie sich noch in den 1920er Jahren in eher zweifelhaften Establishments in Marokko aufgehalten haben. Wobei der Landesname in gewisser Weise auf das Gewerbe von Benjamins Eltern anspielt…

(http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dreyfus_Ile_du_diable_96.jpg)
Nach mehr als hundert Jahren ist es schwer, ein faires Fazit zu ziehen, zumal die einstmals skandalösen und Aufsehen erregenden Verstrickungen längst überwuchert und vergessen wurden. Aus den Anfängen des Funkverkehrs hat sich längst ein weltweites Netz von Mobiltelefonen entwickelt, in welchem täglich Milliarden von Kurzmitteilungen, Fotos oder Videos versendet werden. Nachrichtensendungen in Paris oder Atlanta thematisieren aktuell sogar, was ihnen ägyptische Demonstranten zuzwitschern, „twittern“. Die Internetplattform Wikileaks veröffentlichte im letzten Jahr „hunderttausende“ mehr oder minder vertrauliche Dokumente die zahlreiche Regierungen um den Globus betrafen und in Schwierigkeiten brachten. Die zurückliegende (?) Wirtschafts- und Finanzkrise von 2009 hat uns erneut eingeschärft, welche Folgen es haben kann, wenn jemand dauerhaft über seine Verhältnisse lebt und dies mit immer spekulativeren Krediten finanzieren will.
Benjamin Ullmo hatte sich als Jugendlicher gegen die Karriere entschieden, die seine Eltern bereits für ihn abgesteckt hatten und entkam aufs Meer, um frei zu sein. Eingebunden in die militärische Disziplin erkannte er freilich, dass die Wege zur Freiheit auch dort weit begrenzter waren als der Horizont auf hoher See, zumal ihm offenbar auch weniger qualifizierte Kollegen in der Beförderung bevorzugt wurden, wie Bewertungszeugnisse schlussfolgern lassen. Es folgte der Rausch des Opiums, der ihm ebenfalls nicht den Halt bieten konnte, wie die Liebe zur allseits bewunderten Lison, die ihm beide nicht minder schwere Lasten auferlegten als die militärische Ordnung oder das elterliche Geschäft. Das ihm all dies trotzdem erstrebenswerter erschien, als die Leitung eines eigenen Geschäfts, zeigt wohl an, dass ihn Eigenständigkeit in einer von raschem Wandel geprägten Welt überforderte. So verwundert es dann vielleicht auch nicht, dass er sich auf der Strafkolonie plötzlich wieder so gut zurechtfindet. Dabei mag es eine mehrfache Ironie sein, dass er als getaufter Jude ausgerechnet auf der Teufelsinsel das richtige Maß aus Freiheit und Sicherheit fand. Jedenfalls hatte er 1934 sicher ein gutes Gespür, Frankreich nach kurzem Aufenthalt wieder zu verlassen. Nur wenige Jahre später kamen die Deutschen, für die er einst bereit gewesen wäre, seine Heimat zu verraten, erneut ins Land, unter anderem auch um aus „rassischen“ Gründen Jagd auf Juden zu machen, während das halbe Frankreich mit den Deutschen kolaborierte.
New York Times report on the arrest of Benjamin Ullmo in October 1907:
http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=F00E12FF3C5A17738DDDAE0A94D8415B878CF1D3
Warum heißt Nürnberg “Nürnberg” ..?
February 23, 2011Where does the name Nuremberg comes from?
The most famous landmark of Nuremberg until today of course is the “Burg”, Nuremberg Castle in the north of the old city, which is considered as one of the most outstanding strongholds in Europe. The castle which is erected on a sandstone rock which Germans had called the “Keuper” and dates in the third epoch of the so called Triassic period regarding the faith of geological religion groups (just kidding).
However the saying is that the name Nuremberg actually derives from an old German word “nor” which would mean “rock”. But actually there is no such known Old German or Middle High German word of the meaning “rock” or “stony” as assumed by local historians in the 19th century. To the contrary “nor” or “nur” as Lexer explains would mean “burrow” (wuehlen) in the way pigs do it. Another “nur” (pronounced as noor) means “to sneeze” (niesen), what also is not the most likely source for the name of a castle. Also “nar” or “nara” means “food” or “support”, as it is still to be found in German words like “Nahr-ung”, “er-naehr-en” (“nerien”) and the like, while “narro” means “Narr” (fool). The only term referring to the position would be “nol” or “nollo” what means “hill”, “summit”, “knoll” or “knob” (Gipfel, Spitze, Huegel), but the name of the city is not “Nolberg” or “Nullenberg”. The common German term for “rock” is “Felsen”, which already has been in use in Old German sources of the 9th century as “felis” which traditionally is derived from a Greek (?) “pella” although the proper Greek term for “rock” would be βράχος and “stone” as is commonly known is πέτρα .
So the origin of the name Nuremberg actually is somewhat unclear. In Hebrew the name today usually is written as נירנברג (nirnberg). ניר (nir) has a lot of different meanings, for instance a sheet of paper or the cultivation of a field, but it also may be the thread of a weaver – all obviously have nothing to do with a stronghold on the top of a sandstone rock. נור (nur, nor) in the broadest sense means “light” or “fire”, what in the best case would amount to a “fire rock” as motive for the naming. The local Franconian dialect however pronounces the city name as “nämberch” (try to combine a shorter and more tubby version of “name” and something like “bairkh” as in “baird” and the “ch” as in Scottish Loch), which can be found in medieval Hebrew scriptures as נעמברג (nemberg) what until today also is a Hebrew family name and may derive from the Hebrew word נעם (“na-im” but also “nay-m”), which means “pleasant” , “lovely”, “handsome” or just “nice”.
So if there is a Hebrew influence – which one may assume in the region after the year 1000, the “naym”-“berg” just would be the “nice rock” or “castle”. The term “burg” (the English equivalent “borough” today rather means district), what means “castle” or “baily” already is known in the Talmud and probably comes from the Greek πύργος which indicated a tower house as rest house or guard post. The Talmud additionally knows the term “burg” or plural “burgin” as depot or stack-room, especially for grain and crop and gives the crucial advise to establish בורגין (burgin) on hills because of the risk of flooding – a problem known until today.
In German the Hebrew word נעם may be found in “an-ge-nehm” what means “pleasant, lovely, etc.” : “Nice to meet you – sehr angenehm – “נעים מאוד” – but the of course very unusual Hebrew interpretation of the origin of the Nuremberg (NÄMBERCH) city name takes the beauty of the rock and the castle for granted. Of course this will cause endless stomachache for many if not most Germanists, but that is perfectly normal if you consider the general history as well as Hitlers declaration of Nuremberg as “deutscheste aller deutschen Städte” (most German of all German cities) .
The most remarkable tower at the Burg however is the “Sinwell-Tower”. The name derives from a rare medieval German word “sinwell” meaning “round” and since the tower actually is a “roundish” one, the explanation is coherent – although the reading of “sinwell” (compare Old English “synwell”) indicates another understanding. However the ”Sinwel Turm” in medieval Chronicles explained as “der runde Turm auf der Nuernberger veste” accordingly also was called “Siml-Turm”, what, as is stated “reminds of Siml = Simon” (Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch Bd. 2, Sp. 936) . Quite more common than “Simel” for “Simon” especially in Southern Germany was the familiar form for Samuel: Sanwil, Senwil, etc.
So the Sinwel – Tower at the Nuremberg castle stronghold which quite a while has been the royal residence of German emperors (hence the name “Kaiser-Burg”) also may be a “Samuel Tower” …
However, from the Burg you will have a pleasant, lovely, nice view to the old city of Nuremberg at the foot of the sandstone hill. Don’t miss it.
Comparison: the picture above shows the colored version of the Nuremberg castle as a woodcut detail from the famous “Schedelsche Weltchronik” (Schedel’s World Chronicle also known as Nuremberg Chroncle) by Hartmund Schedel (1440 – 1514). Quite a lot of his maps, published in 1493 are regarded as first ever illustrations of a great number of Cities in Germany and whole Europe. The second picture below however is from an earlier (maybe late 14th or early 15th cent.) rare Hebrew source, which by experts is regarded as a book on “astrology”.
In my view a number of details as well as the sequence of the depicted structres suggest that it may be an older illustration from Nuremberg castle, which either willingly is simplified for the matter of the manuscript which deals with military questions or actually shows a quite less built-up previous state of the compound.
מין כל הערים בגרמניה” כמו אדולף היטלר הסביר: “נירנברג העיר הגרמנית ביותר”
אבל השם העיר אולי יש נעים שורש בשפה עברית
ואולי לא…