Die Weisheit der Väter: Pirke Awot hebräisch und deutsch, mit Kurzbiographien der zitierten Mischna-Gelehrten
Yehuda Shenef
Taschenbuch : 184 Seiten, 17 x 17 cm
ISBN-13 : 978-3753435473
Druckfrisch erhältlich im Buchhandel oder online bestellbar
4. Auflage, August 2020
Taschenbuch : 112 Seiten, 7 Euro
ISBN: 978-3750498891
Judenkirschen in Mering. Wie bitte? Was denn sollen Judenkirschen sein?
Im 19. Jahrhundert kannte man sie in Deutschland auch unter diesem Namen: Judenkirschen, heute nennt man sie landläufig nur noch Hagebutten (oder Hundsrose = rosa canina, nicht Rosa Kaninchen …). Warum man sie Judenkirschen nannte? Wer weiß, man kann auch fragen was sie mit Hunden zu tun haben. Damals kannte man auch noch Judenbeeren.
Eine Idee, was das nun sein könnte? Nein? Oliven. Vielleicht so genannt, weil sie außer Juden in Deutschland damals keiner essen wollte. Heute gehören sie auf jede Pizza -auch wieder so eine Sache, steht das Rezept, einen ausgewalzten Teig mit Gemüse, Würzsauce oder Fischstücken zu, belegen ja bereits im völlig zur Recht allseits wertgeschätzten Talmud …
Wie dem auch sei, … früher nannte und verknüpfte man in der deutschen Sprache ja eine ganze Menge nach, bzw. mit “den Juden”, weshalb sich im 1877 veröffentlichten Band H-J (10) des Deutschen Wörterbuchs (DWB) der Gebrüder Grimm nicht weniger als 12 komplette Spalten (2351-2363) mit zahlreichen Stichwörter finden, die oft verblüffende Bezüge zu Juden und Jüdischem herstellen wollen und im heutigen Sprachgebrauch größtenteils nicht mehr vorkommen.
Im 19. Jahrhundert freilich waren diese Begriffe gebräuchlich und wohl auch für alle prägend, die mit diesem „objektiven“ Standardwerk der deutschen Sprache und den teilweise umfangreichen beigefügten Begriffserläuterungen vertraut gemacht wurden.
Vieles, nicht alles, ist antisemitisch, manches schlicht skurril, aber was weiß und versteht man heute, über die damalige Zeit, wenn man das alles nicht weiß ..?
Ausführlich ist alles zitiert und beschrieben im Buch:
Yehuda Shenef
Humor, Wucher, Weltverschwörung: Die geläufigsten Vorurteile gegenüber Juden und was es mit diesen auf sich hat
ISBN: 978-374-3181-205
Taschenbuch: 260 Seiten, 13 Euro
NEU
Praktische Einführung in die hebräische Schrift
Schnell Hebräisch lesen und schreiben lernen anhand geläufiger, schon vor dem Sprachstudium bekannter Namen und Vokabeln mit Tabellen und Erläuterungen zum Hebräischen und Jiddischen
Paperback – 56 Seiten – 6.00 €uro
ISBN: 9783752860153
Viele Lernwillige verlieren oft bereits nach wenigen Lernstunden ihr Interesse am Erlernen der hebräischen Sprache, setzen Kurse doch gewöhnlich relativ schnell eine recht gute Beherrschung der Schrift voraus.
Da mit dem Erlernen einer neuen Sprache neben fremden Vokabular und Grammatik auch noch unbekannte Buchstaben erlernt werden sollen, sind selbst viele akademische Lernwillige schnell überfordert und entmutigt.
Durch den Rückgriff auf allgemein geläufige Wörter und Namen ist es nun aber ebenso schnell und leicht möglich, sich zunächst ohne zusätzlichen Ballast mit dem Lesen und Schreiben des Hebräischen vertraut zu machen schnell spürbare Lernerfolge zu erzielen.
Die Praktische Einführung in die hebräische Schrift kann zur Voraussetzung wie auch zur Begleitung vorhandener Lehrbücher als ein einfaches und effektives Hilfsmittel zur Seite gegeben werden, um einen schnellen Zugang auf dann doch nicht so gänzlich fremdes Terrain zu ermöglichen.
Augsburg mei Vaterschadt
Wie hab i di, mei Augschburg gera!
Dir gilt mei schöanster Gruaß,
weil ma di net nur muaß verehra,
weil ma di liaba muaß!
Zählst du au scho zwoitaused Jährla,
du bleibscht doch schöa und jung
und bischt trotz deine weiße Härla
no voller Kraft und Schwung.
Du hosch no Maura, Wäll und Gräba
und Tor und Plätz’ gar weit
und alte Höf mit Schpinnawebe
aus längscht vergangener Zeit.
Und hoahe, schöane Giebelhaiser
tun kund von alter Pracht:
drum hont sogar die früh‘re Kaiser
oft bei Dir Eikehr gmacht.
Doch bischt du mit d’r Zeit au ganga;
denn Stillschtand isch dir fern.
Ma sieht im neista G’wand di pranga,
gar nobel und modern.
Mit Prachtpaläscht und broite Stroßa
bischt du jatzt guat beschtellt;
Mei Augschburg ka si seha lossa
voll Stolz der ganza Welt.
Und mag ma mi au “Datschi” nenna
i ärger mi net dra:
Da Datschi muaß ma nor erst kenna
no beißt a jeder a …!
Mei Augschburg, dir nur will i leba
in Freid und au im Leid!
Gott mög dir Glück und Sega geba
jatzt und für alle Zeit!
(Adam Rauh, „Augsburger Heimatbüchlein für Schule und Haus“, 1920)
Vor hundert Jahren, am 14. April 1917 starb Ludwig Zamenhof, der Erfinder des Esperando.
Elieser Samenhof als Schüler (1879, wikipedia)
Geboren wurde er am als Eliezer Levi Samenhof am 15. Dezember 1859 in Białystok. Seine Eltern und Großeltern waren bereits in der Haskala engagiert. Nach den Pogromen von 1882 wandte Samenhof sich dem Zionismus zu, am dann aber zu der irrigen Ansicht, dass es nicht gelingen könne, den Staat Israel wieder zu gründen und Hebräisch als gemeinsamen Sprache des Staates zu etablieren. So ersann er unter dem Pseudonym Dr. Esperando („Hoffender“) eine internationale Sprache, die nationale Grenzen überwinden sollte. Aus seinem Pseudonym wurde schließlich der Name der Sprache. Zamenhof starb 1917 in Warschau. Sehr viele seiner Verwandten, die ebenfalls Esperando gelernt hatten, wurden Opfer der Nazis.
Das neue Buch ist soeben erschienen:
“Humor, Wucher, Weltverschwörung: Die geläufigsten Vorurteile gegenüber Juden und was es mit diesen auf sich hat“
260 Seiten – 13.00 EURO / ISBN: 978-3-7431-8120-5
Wissen Sie,
Die mitunter überraschenden Antworten auf diese und weitere Fragen finden sich im Buch.
erhältlich im Buchhandel, oder bei Amazon & Co., auch als E-book erhältlich
The postcard at the back is stamped “May 1915”, now it is “May 2015”, 100 years later, best opportunity to do sort of comparison exposure, although confronted with the far larger quantity of traffic on the road it is not quite possible to stand in the middle of it and to have time to photograph. The snapshot however comes somewhat close and allows to compare what has changed and what has not.
Augsburg, Karolinenstr. mit Perlachturm und Rathaus, 1915 und 2015
מגדל פערלח באוגסבורג אז ועכשיו
Was der Name “Perlach” eigentlich bedeutet, ist wie so oft eigentlich eher unklar. Bekanntlich gibt es einen kleinen Ort dieses Namens (Ramersdorf beim Neuen Südfriedhof) der 1930 nach München eingemeindet wurde. Dort wird der Name wenig plausibel erklärt als “pera = Eber, Schwein” und “loh = Wald”, also “Schweinewald”. Zum einem spricht wenig dafür, warum gerade dort ein Wald ein Schweinewald gewesen sein soll, wo es heute den Fasanengarten gibt … und warum man dann sein Dorf “Schweinewald” nennen sollte … und in Augsburg den Stadtturm”Schweinewald-Turm”.
In Augsburg bindet man sich den “per” als Bären auf und “lach” soll demnach ein “öffentliche Vorführung” geheißen haben, per-lach also eine Art “Bärenschau”. Das ergibt zwar angesichts eines 70 m hohen Turms keinen großen Sinn, aber im Turm selbst hat man auf die lateinische Vokabel “perlego” verwiesen, was keine Referenz auf dänisches Spielzeug sein soll, sondern “vorlesen” heißt, weil man am Turm (nicht vom Turm) Bekanntmachungen verlautbart hätte, wofür es freilich auch keinen Beleg gibt.
Dabei müsste man eigentlich gerade in Augsburg doch wissen, dass das alte Wort “lach” auch in “Lech” erhalten oder im englischen “Lake”, italienisch “Lago”,gällisch “Loch” grob gesagt “Gewässer” heißt: See, Fluss … und man den Lech vom Turm aus sehen kann (konnte), wie auch die “Wer(tach)” (= grüner Fluss). Wäre zumindest auch ein Motiv für den Turmbau und sozusagen mal eine vegane Erklärung
Jiddisch gelesen hieße פערלח übrigens ferlach – also verlachen, auslachen, der Perlachturm als “Verlach-Turm”(wie beim “Turamichele”), jedenfalls also für alle geeignet, die ihren Humor auf die Spitze treiben , oder die Pointe oben suchen …
Apropos “Amoklauf“
July 26, 2016Amok, Amoklauf. Die Vokabel ist gerade mal wieder in den “Schlagzeilen”:
Amok – Der Begriff soll aus der malaysischen Sprachen stammen und „rasen“ bedeuten. Trotzdem aber ist ein Amoklauf nicht die bejubelte Spitzenleistung eines mutmaßlich nicht gedopten (->) Sprinters in neuer Weltrekordzeit. Stattdessen ist es ein Pseudobegriff für eine extreme Gewalttat mit meist zufälligen Opfern (->). In der Regel lenkt der Begriff vom eigentlichen Hintergrund der Tat ab, der meistens wohl vom Hass oder von der Verzweiflung des Täters herrührt. Mit dem Begriff Amok etikettiert wirkt die Tat aber als eine Art mystischer Besessenheit, so als ob ein böser Dämon (->) in den Bus einsteigt und einen Unfall verursacht. Dagegen kann man nichts machen, passiert eben mal.
Mehr aktuelle Stichwörter von ihrer Herkunft erklärt:
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