כובע יהודי בימי הביניים באוגסבורג

September 30, 2015

כובע יהודי בימי הביניים באוגסבורג

Judenhut Augsburg Jewish Hat Yehuda Shenef

قبعة اليهودية في العصور الوسطى اوغسبورغ

Mittelalterlicher Judenhut in Augsburg

medieval Jewish hat in Augsburg


תפילה לעני

September 25, 2015

 

Psalm 102 Prayer of a poor man, Gebet eines Armen

stern zirbelnuss synagoge augsburg mosaic

תהילים פרק קב

א  תְּפִלָּה, לְעָנִי כִי-יַעֲטֹף–    וְלִפְנֵי יְהוָה, יִשְׁפֹּךְ שִׂיחוֹ.
ב  יְהוָה, שִׁמְעָה תְפִלָּתִי;    וְשַׁוְעָתִי, אֵלֶיךָ תָבוֹא.
ג  אַל-תַּסְתֵּר פָּנֶיךָ, מִמֶּנִּי–    בְּיוֹם צַר-לִי:
הַטֵּה-אֵלַי אָזְנֶךָ;    בְּיוֹם אֶקְרָא, מַהֵר עֲנֵנִי.
ד  כִּי-כָלוּ בְעָשָׁן יָמָי;    וְעַצְמוֹתַי, כְּמוֹקֵד נִחָרוּ.
ה  הוּכָּה-כָעֵשֶׂב וַיִּבַשׁ לִבִּי:    כִּי-שָׁכַחְתִּי, מֵאֲכֹל לַחְמִי.
ו  מִקּוֹל אַנְחָתִי–    דָּבְקָה עַצְמִי, לִבְשָׂרִי.
ז  דָּמִיתִי, לִקְאַת מִדְבָּר;    הָיִיתִי, כְּכוֹס חֳרָבוֹת.
ח  שָׁקַדְתִּי וָאֶהְיֶה–    כְּצִפּוֹר, בּוֹדֵד עַל-גָּג.
ט  כָּל-הַיּוֹם, חֵרְפוּנִי אוֹיְבָי;    מְהוֹלָלַי, בִּי נִשְׁבָּעוּ.
י  כִּי-אֵפֶר, כַּלֶּחֶם אָכָלְתִּי;    וְשִׁקֻּוַי, בִּבְכִי מָסָכְתִּי.
יא  מִפְּנֵי-זַעַמְךָ וְקִצְפֶּךָ–    כִּי נְשָׂאתַנִי, וַתַּשְׁלִיכֵנִי.
יב  יָמַי, כְּצֵל נָטוּי;    וַאֲנִי, כָּעֵשֶׂב אִיבָשׁ.
יג  וְאַתָּה יְהוָה, לְעוֹלָם תֵּשֵׁב;    וְזִכְרְךָ, לְדֹר וָדֹר.
יד  אַתָּה תָקוּם, תְּרַחֵם צִיּוֹן:    כִּי-עֵת לְחֶנְנָהּ, כִּי-בָא מוֹעֵד.
טו  כִּי-רָצוּ עֲבָדֶיךָ, אֶת-אֲבָנֶיהָ;    וְאֶת-עֲפָרָהּ, יְחֹנֵנוּ.
טז  וְיִירְאוּ גוֹיִם, אֶת-שֵׁם יְהוָה;    וְכָל-מַלְכֵי הָאָרֶץ, אֶת-כְּבוֹדֶךָ.
יז  כִּי-בָנָה יְהוָה צִיּוֹן–    נִרְאָה, בִּכְבוֹדוֹ.
יח  פָּנָה, אֶל-תְּפִלַּת הָעַרְעָר;    וְלֹא-בָזָה, אֶת-תְּפִלָּתָם.
יט  תִּכָּתֶב זֹאת, לְדוֹר אַחֲרוֹן;    וְעַם נִבְרָא, יְהַלֶּל-יָהּ.
כ  כִּי-הִשְׁקִיף, מִמְּרוֹם קָדְשׁוֹ;    יְהוָה, מִשָּׁמַיִם אֶל-אֶרֶץ הִבִּיט.
כא  לִשְׁמֹעַ, אֶנְקַת אָסִיר;    לְפַתֵּחַ, בְּנֵי תְמוּתָה.
כב  לְסַפֵּר בְּצִיּוֹן, שֵׁם יְהוָה;    וּתְהִלָּתוֹ, בִּירוּשָׁלִָם.
כג  בְּהִקָּבֵץ עַמִּים יַחְדָּו;    וּמַמְלָכוֹת, לַעֲבֹד אֶת-יְהוָה.
כד  עִנָּה בַדֶּרֶךְ כחו (כֹּחִי);    קִצַּר יָמָי.
כה  אֹמַר–אֵלִי, אַל תַּעֲלֵנִי בַּחֲצִי יָמָי:    בְּדוֹר דּוֹרִים שְׁנוֹתֶיךָ.
כו  לְפָנִים, הָאָרֶץ יָסַדְתָּ;    וּמַעֲשֵׂה יָדֶיךָ שָׁמָיִם.
כז  הֵמָּה, יֹאבֵדוּ–    וְאַתָּה תַעֲמֹד:
וְכֻלָּם, כַּבֶּגֶד יִבְלוּ;    כַּלְּבוּשׁ תַּחֲלִיפֵם וְיַחֲלֹפוּ.
כח  וְאַתָּה-הוּא;    וּשְׁנוֹתֶיךָ, לֹא יִתָּמּוּ.
כט  בְּנֵי-עֲבָדֶיךָ יִשְׁכּוֹנוּ;    וְזַרְעָם, לְפָנֶיךָ יִכּוֹן.


כל נדרי

September 22, 2015

בִּישִׁיבָה שֶׁל מַעְלָה וּבִישִׁיבָה שֶׁל מַטָּה
עַל דַּעַת הַמָּקוֹם בָּרוּךְ הוּא
וְעַל דַּעַת הַקָּהָל הַקָּדוֹשׁ הַזֶּה
אֲנַחְנוּ מַתִּירִין לְהִתְפַּלֵּל אֶת הָעֲבַרְיָנִין
כָּל נִדְרֵי וֶאֱסָרֵי וּשְׁבוּעֵי וְנִדּוּיֵי וַחֲרָמֵי וְקוּנָמֵי וְקוּנָחֵי וְקוּנָסֵי
דִּי נְדַרְנָא וְדִי נִנְדַּר
וְדִי אִשְׁתְּבַעְנָא וְדִי נִשְׁתְּבַע
וְדִי נַדֵּינָא וְדִי נְנַדֵּי
וְדִי חֲרַמְנָא וְדִי נַחֲרִים
וְדִי אֲסָרְנָא עַל נַפְשָׁתָנָא וְדִי נֶאְסַר
מִיּוֹם הַכִּפּוּרִים שֶׁעָבַר עַד יוֹם הַכִּפּוּרִים הַזֶּה שֶׁבָּא עָלֵינוּ לְשָׁלוֹם
וּמִיּוֹם הַכִּפּוּרִים הַזֶּה עַד יוֹם הַכִּפּוּרִים שֶׁיָּבֹא עָלֵינוּ לְשָׁלוֹם
נִדְרָנָא לָא נִדְרֵי
וּשְׁבוּעָנָא לָא שְׁבוּעֵי
וְנִדּוּיָנָא לָא נִדּוּיֵי
וַחֲרָמָנָא לָא חֲרָמֵי
וֶאֱסָרָנָא לָא אֱסָרֵי
כֻּלְּהוֹן אִתְחָרַטְנָא בְהוֹן
יְהֵא רַעֲוָא דִי יְהוֹן שְׁבִיתִין וּשְׁבִיקִין
לָא שְׁרִירִין וְלָא קַיָּמִין
וְנִסְלַח לְכָל עֲדַת בְּנֵי יִשְׂרָאֵל וְלַגֵּר הַגָּר בְּתוֹכָם
כִּי לְכָל הָעָם בִּשְׁגָגָה

Die Nürnberger Straße der Menschenrechte

September 16, 2015

Nuremberg Straße Menschenrecht Nicht töten Hebräisch

Seit Ende 1993 gibt es in Nürnberg die „Straße der Menschenrechte“, die ihren eigentlichen Namen Kartäusergasse offiziell freilich noch immer behalten hat und vom Kornmarkt zur Frauentormauer verläuft. Entlang des „Germanischen Nationalmuseums“ (als solches ab den 1850ern um ein ehemaliges Kloster herum errichtet) sind 27 hochaufragende Säulen aneinandergereiht die je einen Artikel (in der Regel jedoch nur  Auszüge des Wortlauts) der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ (UN-Doc. 217/A-(III) zitieren, zunächst immer auf Deutsch, dann jeweils übersetzt in eine andere Sprache, … von Armenisch bis Zulu.

Nürnberg Straße der Menschenrechte Artikel Germanisches Nationalmuseum Artikel Sprachen languages Human rights artcile Nuremberg Dani Karawan

Betritt man die Straße vom Kornmarkt Richtung Süden, passiert man zunächst ein weißes Tor in welchem Rahmen das (punktierte) hebräische Zitat „לא תרצח“, „töte nicht (morde nicht)“, im christlichen Jargon auch als „du sollst nicht töten“ (thou shalt not kill“) bekannt. Das Zitat stammt nicht aus der Erklärung der „United Nations“, sondern aus der Tora, dem Gesetzbuch des Judentums.

Die erste Säule zitiert auf deutscher Sprache den Beginn des ersten Artikel der Menschenrechtserklärung „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ und als erste zugeordnete Übersetzung wählte man Jiddisch:

אלע מענטשן זענען געבוירן פריי און גלייך אין רעכט און אין כבוד

Yiddish inscription Nuremberg Way of Human Rights article 1Human Rights article 1 in Yiddish language

Für Artikel 15 „Jeder hat das Recht auf eine Staatsangehörigkeit“  (Everyone has the right to a nationality)

Ist wiedergegeben: … לכל אדם הזכות לבית

heißen sollte es aber eigentlich wohl כל אדם זכאי לאזרחות

Nuremberg Hebrew article Way of Human rights לכל אדם

Ob die Zuordnungen einen auf die jeweiligen Länder oder Sprachen-Sprecher gemünzten Hintersinn hat, kann man nur vermuten. Ist es eine Besonderheit gerade auf Hebräisch das Recht auf eine Staatsangehörigkeit zu betonen? Vielleicht, wenn man sieht, dass auch heute gewisse Menschen nicht müde werden, die Legitimation des jüdischen Staates in Abrede zu stellen. Dem steht auf Arabisch gefasst das Recht auf Eigentum gegenüber, das in zahlreichen arabischsprachigen Ländern der Welt freilich gibt, wenn auch eher für wenige Herrschende. Zum Ausgleich dafür haben 45 muslimische Staaten 1990 mit der Kairo-Erklärung (‏إعلان القاهرة حول حقوق الإنسان في الإسلام‎) eine eigene Variante der Menschenrechte verfasst, die nicht “universell” ist aber sich strikt nach den Maximen der sog. “Scharia” hält. Gleich ob körperliche Unversehrtheit, Frauenrechte, Meinungsfreiheit, etc. alles ist unter dem Blickwinkel der Scharia gesehen, die zugleich auch die einzige legitime Quelle ist, um die einzelnen Bestimmungen zu beurteilen. Im Prinzip nichts verstanden.

Das Recht auf Versammlungsfreiheit, übersetzte man in Nürnberg tibetisch, den Schutz vor Vertreibung in der Sprache der Roma. Das aktuell gerade in allen Medien diskutierte Asylrecht hingegen begegnet einem in der Straße der Menschenrechte in Nürnberg freilich auf Armenisch.

Nürnberg Straße der Menschenrechte 30 Artikel Erklärung


5776 שנה טובה

September 11, 2015


Der Invalide und die Frauen

September 10, 2015

“Der Invalide und die Frauen” Bildnis des österreichisch-ungarischen Malers Viktor Erdei (Epstein, 1879–1945), entstanden im ersten Weltkrieg

Viktor Erdey Epstein - Invalide und Frauen

ויקטור ערדאי
אחד הנכים והנשים

The handicapped one and the women


Augsburg Karolinenstraße

September 8, 2015

In diesem schmucken alten Haus in der Augsburger Karolinenstraße 15 (ehemals D 39), nur wenige Meter entfernt vom Rathausplatz mit Perlachturm befand sich zu Beginn der 1930er Jahre noch das Ladengeschäft Jo. Strauß, für Garne, Strümpfe und Kurzwaren. Die Eigentümerin wohnte in der Hochfeldstr. Marianne Strauß, über dem Geschäft die Kaufmannswitwe Babette. Heute befinden sich die Niederlassungen von “Löwen-Play” und von “Kabel Deutschland”.

Karolinenstr. 15, Augsburg Strauß

Augsburg, Karolinenstr. 15, in 193os home of the Strauß family’s shop for petty wares, stockings, yarns and the like


שבת שלום עליכם

September 4, 2015

السبت شالوم


Die Augsburger Schirmfabrik Jakob Oberdorfer

September 2, 2015

Im Haus der heutigen Maximilianstraße 17 (ehemals C 4) befand sich über Jahrzehnte hinweg die Niederlassung der  Schirmfabrik von Jakob Oberdorfer (Wallerstein 1842-1932 Augsburg) mit Werkstätten im Hinterhaus und  Obergeschoss und mit Ladengeschäft zur Straße.

Augsburg Maximilianstr. 17, Burger King, Die Grünen, Haus Oberdorfer Schirmfabrik

Die Fabrik wurde als Fa. Oberdorfer & Gutmann mit erstem Sitz in der Schrannenplatz (Haus A 36, heute Maxstr. 87) gegründet. Partner war Moritz Gutmann (1851 Hainsfarth – 1932 Augsburg), der sich Anfang der 1880er nach seiner Heirat mit Jette Rosenfels aus dem Unternehmen zurückzog, weshalb es sodann nur noch nach Jakob Oberdorfer hieß. 1905 erfolgte der Umzug ins neue Stammhaus, wo die Fabrik nun weit überregional bekannt wurde.

oberdorfer und gutmann schirmfabrik augsburg 1871 werbung ad umbrella factory

Stellenangebot von „Oberdorfer & Gutmann, Schirmfabrik in Augsburg“ vom 6. Juli 1871. „Auf vorhergehende schriftliche Offerte“ hin bezahlte zumindest dieser Arbeitgeber noch die „Reisespesen hierher“. Den gesuchten „tüchtigen Schirmmacher-Gehilfen“ bot man bei „sofortigen Eintritt“ „ sehr gute Bezahlung und beständige Arbeit“ und was eine Bemerkung wert war: „auch über den Winter“ (1871 job ad loking for helpers at the Oberdorfer umbrella factory, travel costs of the apllicant were paid by the company)

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1910 übernahm Eugen Oberdorfer (geb. 1875) mit seiner Frau Emma (geb. 1884) den Familienbetrieb und führte ihn bis in die 1930er Jahre weiter, ehe der Laden enteignet und „arisiert“ wurde. Eugen Oberdorfer wurde 1942, damals bereits 67 Jahre alt zur Zwangsarbeit in der Ballonfabrik Riedinger gezwungen und im Sommer 1943 als offenbar nicht mehr leistungsfähig deportiert. Sein weiterer Weg ist ungewiss geblieben, und doch unschwer vorstellbar. Auch Seine Frau Emma wurde deportiert und gilt als verschollen. Ob sie sich im selben Transport befanden, wann und wo er oder sie verstarben, ist unbekannt geblieben.

1950 ist als Hausbesitzer Karl Hoffman, Schirmfabrikant“ im Adressbuch eingetragen, der offenbar Haus und Betrieb von den enteigneten Vorbesitzern übernommen hatte. Der Laden hieß nun „Koffer und Taschen R. Hoffmann KG.“

Maximilianstr. 17 Augsburg Bündnis 90 die Grünen, Burger KingHome of the “Green Party” and “Burger King

Heute befindet sich im ehemaligen Ladengeschäft der Schirmfabrik Jakob Oberdorfer eine Niederlassung der Restaurantkette „Burger King“, direkt darüber die Geschäftsräume der politischen Partei „Bündnis 90Die Grünen“.

At Maximilianstr. 17 once was the famous umbrella factory Jacob Oberdorfer, which until the Nazi send the former owners (probably) to Auschwitz was one of the largest of its kind and widely known for its quality products. Today in the shop is “Burger King” and the “Green Party” above uses the former factory rooms. The owner lived at Schaezlerstr. 15 near the City Theater.


Blue August

September 1, 2015

Blauer Augustus Augsburg Rathausplatz

א בלוי אוגוסט אויף ראַטהאַוספּלאַטז אין אוגסבורג

Blauer August am Augsburger Rathausplatz

אוגוסטוס כחול בכיכר העירייה אוגסבורג