Der “Zug der Erinnerung” macht Halt in Augsburg

April 24, 2009

“Vorsicht auf Gleis 2 Süd, es fährt ein der Zug der Erinnerung …”

Der Zug der Erinnerung ist eine mobile Ausstellung in alten Bahnwagons die in zahlreichen Bahnhöfen jewils für einen oder mehrere Tage inmitten des gewöhnlichen Bahnverkehrs an geschätzte 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche erinnern will, die vor fast sieben Jahrzehnten mit den Zügen der Reichsbahn ins sog. “Vernichtungslager” deportiert wurden. Initiiert wurde das Projekt unterstützt von Parteien, Kirchen und Gewerkschaften, vom gleichnamigen Verein “Zug der Erinnerung”, etc. dessen Anliegen es ist, insbesondere “jüngere Menschen” das historische Geschehen auf diese Weise zu verdeutlichen.

Als etwa 90 Station der ungewissen Reise hielt der Zug nun auch in Augsburg, wo er seit gestern für drei Tage Station macht.

Zur Begrüßung des Zuges hielten der Vertreter des Vereins, sowie Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl und Dr. Henry Brand von der Israelitischen Kultusgemeinde Ansprachen, die von französischen Liedern eines Augsburger Schülerinnen-Chores unterbrochen wurden. Auszüge der Reden werden wir in Kürze als Video veröffentlichen.

"zug der erinnerung in augsburg"

"zug der erinnerung in augsburg"

blick ins zugfenster

blick ins zugfenster

the Mayor of Augsburg

the Mayor of Augsburg

http://www.zug-der-erinnerung.eu/fahrplan/ZdE_Flyer_Rahmenprogramm_Augsburg.pdf

"ich kann nicht für die Opfer sprechen"

"ich kann nicht für die Opfer sprechen"

http://www.zug-der-erinnerung.eu/verein.html

zur erinnerung

zur erinnerung


אוהב את השיר

April 23, 2009

האם אתה מכיר את הסיפור
של קדמות
כאשר אנשים רבים באו לכאן
מתוך דרך מאוד ארוכה 
לנשק את הספר הקדוש.
הם היו דמעות העיניים שלהם.
אתה לא מכיר את הסיפור
אבל אתה אוהב את השיר שלי
אני מעולם לא נתתי לך סיבה לדאוג
מה לומר

הימים הם הלכו
הספרים סגורות
האנשים עזבו
עבור דרך מאוד ארוכה

נשאר רק את השיר
ו הנהר זורם
הנהר זורם

הנהר זורם

Do you know the story of the old days, when many people came here from a very long way to kiss a holy book? They had tears in their eyes. You don’t know the story. But maybe you like my song. I never gave you a reason to care. What to say.

The days are gone. The books are closed. The People left for a very long way. Only the song remains.


Städtischer Besuch am Friedhof Kriegshaber

April 22, 2009

Am Spätnachmittag des 6. April erhielten wir am Jüdischen Friedhof in Kriegshaber Besuch einer kleinen städtischen Kommission, um die aktuelle Situation des Geländes und dringend erforderliche Sicherungsmaßnahmen zum Erhalt des kulturellen Erbes zu besprechen.

Frau Dr. Maria Dober, Leiterin des städtischen Amtes für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen mit ihrer Assistentin, die Stadträtin Regina Stuber-Schneider, Mitglied des Augsburger Jugend-, Sozial- und Wohnungsausschusses und Herr Rainer Schaal, Referent für Umwelt und Energie, Forsten, Öffentliches Grün, Naturschutz, Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, Friedhofs- und Bestattungswesen (“Referat 2”) der Stadt Augsburg vergegenwärtigten sich bei einer ausführlichen Begehung des Geländes und der unmittelbaren Umgebung der problematischen Situation des Friedhofs.

Um den Bestand des unter Denkmalschutz stehenden Friedhofs zu gewährleisten wurden Sicherheitsmaßnahmen besprochen und vereinbart, die dazu beitragen können, die Lage künftig zu verbessern und weitere Beschädigung der historisch, kulturell und religiös einzigartigen Stätte durch Vandalismus und Nachlässigkeit entgegenzutreten. Die städtischen Vertreter erkannten ihren Teil der Verantwortung und versprachen im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Zuständigkeiten das erforderliche zu veranlassen.

yehuda, margit hummel, rainer schaal, dr. maria dobner, regina stuber-schneider, Mitarbeiterin von Dr. Dobner

yehuda, margit hummel, rainer schaal, dr. maria dobner, regina stuber-schneider, Mitarbeiterin von Dr. Dobner

6th April – in the afternoon we had a visit by a small municipal delegation of the City of Augsburg to survey the Kriegshaber Jewish Cemetery and to discuss much-needed arrangements and measures to preserve the centuries-old cultural heritage of the renowned Swabian Jewry.

 

 

 

"something must be done"

"something must be done"

 

 

The municipal representatives, headed by Rainer Schaal who is member of the City government of Augsburg, recognized their part of responsibility and promised to do everything necessary within their capabilities and competencies in the nearer future.

 

 

 

"we will do our best"

"we will do our best"

היה לנו ביקור של משלחת המוניציפלי של העיר אוגסבורג

נידונו הסדרים כדי להגן על בית קברות יהודי

 

"we need to ensure accountability"

"we need to ensure accountability"

 

(pictures by Elena Asnis)


„Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich“

April 20, 2009

In Anspielung auf die Debatte um die umstrittene Piusbruderschaft und den international kritisierten Holocaust-Leugner, Bischof Richard Williamson betonte der Augsburger Bischof Mixa in einer öffentlichen Rede beim „politischen Aschermittwoch“ im schwäbischen Dinkelsbühl, dass es „den Holocaust in diesem Umfang mit sechs Millionen Getöteten sicher gegeben“ habe. Er fügte jedoch hinzu, dass „diese Zahl durch Abtreibungen bereits überschritten“ sei. Nun herrscht allenthalben Empörung darüber, dass der Augsburger Bischof trotz Bekräftigung der Opferzahl den Holocaust relativiert habe, während von seinem Amt entsprechende Vorwürfe als „bösartig“ zurückgewiesen werden.

Leugnung und Relativierung des Holocausts findet bei Revisionisten und Minderbegabten in der Regel über die „unfassbare“ Zahl der auf- oder abgerundeten „sechs Millionen“ ermordeter Juden im Nazi-Reich statt. Der umstrittene englische Bischof tat dies aber auf eben diese Weise und bezweifelte diese Zahl und wollte allenfalls zwei- oder dreihunderttausend ermordeter Juden einräumen. Sein Augsburger Kollege tut dies ausdrücklich nicht. Stattdessen merkt er an, dass die Zahl der Abtreibungen die Zahl der Holocaust-Opfer „bereits“ übertrifft. Das kann sachlich stimmen oder auch nicht, aber es wirft die Frage auf, was diese Verknüpfung nun eigentlich besagen soll. Die Zahl von sechs Millionen Toten ist auf vielerlei Weise übertroffen worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa schätzt, dass jährlich etwa eine Million Menschen Suizid begehen. Wenn das stimmt, wären das über sechzig Millionen Selbstmörder seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Können wir daraus einen relevanten Vergleich zur Zahl der Holocaust-Opfer konstruieren oder zur Zahl der Abtreibungen? Oder wie wäre es mit der Zahl der Verkehrstoten, die alleine in den Mitgliedsstaaten der EU jährlich bei rund 50.000 liegen soll? Welchen sachlichen Zusammenhang gibt es also zwischen Holocaust und Abtreibung? Vermutlich keinen, außer man wollte sagen, dass jene die vor der Barbarei des Hitler-Regimes abgetrieben wurden, dem Holocaust entgingen. Vielleicht wollte der Bischof ausdrücken, dass er die Anzahl der Abtreibungen für skandalös hält und mit der Feststellung, dass sie bereits höher als die Zahl der Holocaust-Opfer sei, vergleichsweise zu wenig Beachtung findet. Auch das mag sein. Die Frage wäre dann freilich, warum er die Abtreibungen nun ausgerechnet den jüdischen Nazi-Opfern entgegen hält. Die Zahl der sechs Millionen bezieht sich ausschließlich auf sie, aber kamen nicht auch zahlreiche nichtjüdische Menschen ebenfalls in den KZs oder bei Erschießungen, usw. um? Warum sollen nun ausgerechnet die jüdischen Nazi-Opfer der Maßstab sein? Das leuchtet nicht ein. Ist ihm, dem deutschen Bischof die Zahl nichtjüdischer Nazi-Opfer etwa unbekannt? Oder gibt es unter der Hand in solchen Aussagen nicht doch eine Art Kalkül wie manche argwöhnen? Als zu Jahresbeginn jüdische Soldaten gegen den Beschuss Israels durch die Hamas militärisch vorgingen, tönte es aus dem Vatikan, die Lage im Gaza-Streifen gleiche einem Konzentrationslager. Dabei hätten die katholischen Geistlichen, wie wir nun zumindest ahnen, auch andere Vergleiche ziehen können, etwa indem sie feststellen, was denn tausend getötete Palästinenser im Vergleich zu sechs Millionen getöteter Juden ausmachten und warum es ein solches internationales Geschrei darum gibt. Ein solcher Vergleich wäre gewiss nicht passender oder geschmackvoller und (fast) jeder würde sich fragen, was die Palästinenser denn nun mit den Nazi-Opfern zu tun hätten. Das anti-semitische Programm der Hamas außen vor lassend fragen wir uns so aber stattdessen, was Abtreibungen damit zu tun haben sollen und stellen fest, dass dumme Vergleiche dieser Art scheinbar gesetzmäßig immer zuungunsten der Juden ausgehen “müssen”.

 

Der liberale Rabbiner der Augsburger jüdischen Gemeinde äußerte jüngst die Ansicht, dass es „der natürliche Lauf der Dinge“ sei, dass Grabsteine auf jüdischen Friedhöfen „bestenfalls nur hundert Jahre“ überdauerten. Es obliege deshalb den Verwandten und Nachkommen, für die bleibende Erinnerung und das Gedenken zu schaffen. Für die jüdische Gemeinden selbst hingegen bestehe „keine Verpflichtung für den Erhalt dieser Gräber zu sorgen“, so Dr. Brandt, ausgenommen seien vielleicht Denkmale “berühmter Rabbiner” oder anderer prominenter Personen.

In Zeiten wirtschaftlicher Engpässe ist dies gewiss ein nachvollziehbarer Gedanke, zumal im hiesigen christlichen Umfeld Grabplätze in der Regel nur für die Dauer von etwa zehn Jahren „gepachtet“ werden. Kommt danach kein Angehöriger mehr dafür auf, wird der Platz für den „Nachmieter“ freigemacht. Eine zumindest für das traditionelle Judentum unausführbare Idee, gilt ein Grabplatz doch als ewiger Besitz des Verstorbenen und die Erinnerung an ihn als religiöses Gebot.

Münzt man die obige Aussage nun aber auf dem Holocaust, so reduziert sich auch die Zahl der Holocaust-Opfer, derer man gedenkt nach etwa hundert Jahren, also zur Jahrhundertmitte, freilich auch auf einige tausend Rabbiner und sonstiger Prominenter …

Man merkt, dass es sich nicht wirklich lohnt, solche “Gedanken” weiterzuspinnen, ganz gleich ob sie nun von Bischöfen, Rabbinern oder weniger berühmter Leute stammen, denn natürlich war es nie so gemeint, wie man es zu Ende denkt und jede andere Auffassung wäre im Nachhinein gewiss „bösartig“ oder doch zumindest abwegig und aus dem „Zusammenhang“ gerissen.

So ist es nun auch etwas verwunderlich, dass der Augsburger Bischof ob seiner gewiss etwas seltsamen Äußerung ins Kreuzfeuer der Kritik gerät, obgleich es als sicher gelten kann, dass er mit Holocaust-Leugnung oder –relativierung gewiss nichts am Hut hat, während in Deutschland andererseits zahlreiche Islamisten oder wie jüngst auf der Münchner Sicherheitskonferenz der im Westen noch als „gemäßigt“ geltende Iranische Parlamentspräsident Ali Larijani in aller Öffentlichkeit den Holocaust bestreiten können – ohne Entschuldigung oder gar Konsequenzen. Sein Regierungschef wird zudem als „Ehrengast“ der Anti-Rassismus-Konferenz der Vereinten Nationen eingeladen, obwohl er keinen Hehl daraus macht, den Holocaust öffentlich zu leugnen.

Gegen den britischen Bischof strebt die deutsche Justizministerin hingegen einen Haftbefehl an.

Aber da sind wir vielleicht schon wieder bei einem unpassenden Vergleich.


Happy Passover

April 7, 2009

חג פסח שמח

 

A happy and healthy passover season to all our members and friends all over the world, to you and yours

!..  Allen Mitgliedern und Freunden ein Frohes Pessach – Fest
… 
colored woodcut illustration

colored woodcut illustration

The picture shows a 70 to 50 cm painting basing on the famous scene of the Four Sons from Chaim Shachor’s woodcut illustrated Augsburg Passover Haggadah from 1534 (which bases in most parts on his previous Prague edition from 1526, but of course has some very special features and peculiarities.

Das Bild zeigt eine kolorierte Nachbildung der berühmten Szene der “Vier Söhne” aus der Augsburger Pessach-Haggada von Chaim Schwarz (Schachor) aus dem Jahre 1534, die bei wesentlichen und bedeutenden Ausnahmen in vielen Teilen freilich auf der acht Jahre zuvor von ihm in Prag herausgegebenen Haggada (http://en.wikipedia.org/wiki/Haggadah_of_Pesach) basiert.

 

 ευτυχισμένη Φεστιβάλ εβραϊκό Πάσχα  ..!


ברכת החמה

April 7, 2009

Birchat HaChama (ברכת החמה) ist der Segen der Sonne, den Juden nur alle 28 Jahre beten, da gemäss der Tradition die Sonne einem  machsor hagadol (מחזור גדול) großen Zyklus folgt. Daraus ergibt sich, dass (28 x 365.25 =) alle 10.227 Tage die Sonne an einem gedachten astronomischen Referenzpunkt  zurückkehrt.

Diesesmal geschieht dies rechnerisch am 14. Tag des Monats Nissan, kurz vor dem Pessach-Fest, das am morgigen Abend beginnt. Ein Umstand, dem wir eine gewisse Bedeutung beimessen dürfen.

 

ha chama 28

 

 

 

the big orange

ברוך אתה ה’ אלהינו מלך העולם עושה מעשה בראשית

 

 


Restoration at the Augsburg Jewish Cemetery Hochfeld

April 6, 2009

Die übeffälligen Restaurationsarbeiten am Jüdischen Friedhof Hochfeld (Haunstetter Str.) haben letzten Monat begonnen. Dies betrifft insbesondere die Erweiterung der knapp werdenden Grabflächen, aber auch die Instandsetzung des in der Substanz beeinträchtigten und undichten Tahara-Hauses in der Mitte des Friedhofs. Zusätzlich fallen nun auch von mutwilligen Antisemiten eingeworfene Scheiben am Tahara-Haus an, die während des Gaza-Krieges zum Jahresbeginn mit Steinen eingeworfen wurden.

restoration-work-at-the-hochfeld-tahara

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von drei Steinen getroffenes Magen-David-Fenster

von drei Steinen getroffenes Magen-David-Fenster

 

The long overdue restoration works at the Jewish Cemetery Hochfeld (Haunstetter Str.) have started last month. This concerns in particular the expansion of the cemetery plots, but also the repair of the affected and leaky Tahara-house in the middle of the cemetery. Additionally, there are now also broken windows, thrown in with numerous stones by anti-Semites (either left- or right wing or Muslim extremists) during the war in Gaza at the beginning of 2009.


Sofia Sonntag aus Litzmannstadt / Lodz ..?

April 3, 2009

Eine weiteres Dokument zu Sofia Sonntag war so eigentümlich und absurd, dass es einer eigenen Betrachtung verdient. Es handelt sich um die Sterbeurkunde, ausgestellt am 16. August 1961.

Es heißt dort:

Die Jüdin Sofia Sonntag

wohnhaft in  KZ . Lager in Türkheim

ist am        7. Mai 1961    um    6   Uhr

in      Wiedergeltingen     verstorben.

Ihr Geburtsdatum war dem Schreiber März (der diesesmal Standesbeamter ist) unbekannt. Jedoch sagt er, dass sie aus Litzmannstadt, Polen stammt und nicht verheiratet war.

Zudem schreibt er: “Alter standesamtlicher Vermerk 30 Jahre.”

Auf welches Standesamt er sich bezieht? Wohl auf sein eigenes, da er das Geburtsdatum nicht kennt.

Wir wissen nun etwas mehr als zuvor, können uns aber nicht unbedingt auf seine Angaben verlassen. Zum einem hat er sich wohl damit vertan, als er das Todesdatum nun auf das Jahr 1961 datiert. Zum anderen ist die Angabe “wohnnaft im KZ Lager in Türkheim” etwas makaber, außer man betont den Begriff wohnhaft explizit auf der letzten Silbe. Wie auch immer ist aber wohl klar, dass es 1961 auch in Türkheim kein KZ Lager mehr gab.

Es gibt eine ganze Reihe von Holocaust-Opfern mit dem Familiennamen Sonntag die Lodz oder Litzmannstadt zugeortnet werden. Viele sind allerdings auch nur gelistet als Bewohner des Ghettos und in varierenden Schreibweisen als Sonntag, Sontag oder sehr häufig auch Zontag. Natürlich kann auch ihr Vorname anders geschrieben sein als Sophia, Zofia, Zofja …

Auch die Angabe, dass sie in Lodz geboren wurde, muss nicht notwendigerweise stimmen.

 

A concentration camp tuerkheim in 1961 ..?

A concentration camp tuerkheim in 1961 ..?

 

Another document regarding Sofia Sonntag was so peculiar and absurd that it deserves a separate consideration. It is the death certificate, issued on 16 August 1961.

It says:

The Jewess Sofia Sonntag

residing in KZ Camp in Tuerkheim

Died on 7th  of May 1961 at 6 clock in Wiedergeltingen.

Her date of birth was unknown the writer Maerz (this time he is  Registrar). However, he says she was born at Litzmannstadt (Lodz), Poland and was not married.

Moreover, he writes: “registrar note Age 30 years.”

But to which registrar’s office he refers to? Obviously to his own one because he does not know her date of birth.

We now know a little more than before, but we can not necessarily rely on the information provided by the documents of Mr. Maerz. On the one hand, he made the mistake to date her  death date to 1961. On the other hand, the words “residing in concentration camp in Tuerkheim” are somewhat macabre, except you emphasize the notion explicitly on the last syllable of the German word for residing wohnhaft and you read it as “Haft”, meaning “imprisonment”, “arrest” or “jail”. However, it is quite clear that even in 1961 Tuerkheim existed no longer a KZ concentration camp.

 

There are a number of Holocaust victims with the surname Sonntag (German for “Sunday”) associated with Lodz or Litzmannstadt. Many, however, are only listed as inmates of the Lodz Ghetto and in different spellings as Sonntag (with double n), Sontag (with single n), or very often Zontag (the Polish spelling with z). Her given name may be spelled as Sophia, Zofia, Zofja, … as well.

 

The indication that she was born in Lodz, has not necessarily to be correct.

 


Weiterer alter Grabstein am Kriegshaber Friedhof beschädigt

April 2, 2009

Es war ein harter und langer Winter mit langen Perioden von Frost, mit Eis und Schnee, heftigen Stürmen, abwechselnden Perioden von Frost und Abtauen, Wind und Regen … die mag dazu beitragen, dass sich die Geschwindigkeit des Verfalls am Kriegshaber Friedhof offenbar erhöht. Eine Folge davon sind auch zahlreiche herabstürzende Äste vieler maroder Bäume überall auf dem Gelände.

Leider kein Aprilscherz, aber am gesterigen 1. April (dem vielleicht ersten echten Frühlingstag in Augsburg im Jahre 2009) fanden sich neben neuen Müllansammlungen erneut abgebröckelte Inschriftfragmente alter barocker Grabsteine am Kriegshaber Friedhof.

Einer davon gehört zum Ruheplatz der Frau Lea Fradel, Tochter des Hirsch Berolzheim (בערלצים) die mit Aharon ben Ruwen Sagal (also einem Levi) verheiratet war und 26. Cheschwan (5)525 verstarb, was dem Mittwoch, 21. November 1764 entspricht.

Vor zwei Jahren sah ihr Grabstein noch so aus:

Grastein der Lea Fradel Tochter von Hirsch Berolzheim und Frau von Aharon Sagal in Kriegshaber im Jahr 2007

Grabstein der Lea Fradel Tochter von Hirsch Berolzheim und Frau von Aharon Sagal in Kriegshaber im Jahr 2007

Nun sind weitere Teile der Inschrift abgefallen und zwar offensichtlich durch einen herabfallen Ast:
baroque grave marker of Lea Fradel damaged by branch end of march 2009

baroque grave marker of Lea Fradel damaged by branch end of march 2009

 Man benötigt keine prophetische Gabe um zu ahnen, dass in absehbarer Zeit auch von diesem Stein keine Inschrift mehr erhalten sein wird.

 noch zuortbares Bruchstück des Grabsteins

noch zuortbares Bruchstück des Grabsteins

 

Once again we found over 240 years baroque stones further damaged. This of course involved new photos, sketches, accurate depictions and so on … The winter this season was long and hard with lots of freezing days, wind, rain, storms, a constant change of icing and defrosting, so the old stones of course are badly affected and the speed of destruction therefore increases. And “of course” there is some vandalism as well as footballs, lots of garbage and branches of rotten trees.

This time a branch hit the grave marker of Lea Fradel, the daughter of Hirsch Berolzheim(er?)and wife of the Levi Aharon ben Ruven Sagal, who died in 1764.

In the forseeable future probably nothing legible will remain from the memory stone of Lea Fradel.

But who cares about ..?