Sofia Sonntag (1915 – 1945)

March 31, 2009

Sofia Sonntag according to this “leichenpass” (authority paper for moving a corpse) died 7th of May 1945, only one day before the end of the war in Europe when the unconditional surrender of the Germans was signed. As cause of death fatigue / exhaustion (Erschöpfung) is mentioned. She was only 30 years old and died in the Wiedergeltigen, a small municipality about 40 km east of Memmingen with some 1400 current inhabitants in the district of Unterallgäu, Bavaria. The corpse of Sofia Sonntag was brought via Buchloe to Augsburg, probably by train. As escort person Bernhard Bezen is recorded. He was member of the board of the Jewish Community of Augsburg to that time.

The document is signed by “Maerz” the mayor of Wiedergeltigen and remarkably is dated August 16, 1961. In that way Sofia Sonntag apparently for an unknown reason was exhumed 16 years after her death in Wiedergeltigen and then buried at the Jewish Cemetery of Kriegshaber, without (a known) grave marker. The previously known last burials (with grave markers) date from 1951.

If you have any information about Sofia Sonntag, her origin, life, relatives, please let us know.

 

The "Leichenpass" of Sofia Sonntag

The "Leichenpass" of Sofia Sonntag

 

Sofia Sonntag starb den Angaben des “Leichenpasses” gemäß am 7. Mai 1945, nur einen Tag bevor mit der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen der Zweite Weltkrieg in Europa endete. Als Todesursache ist „Erschöpfung“ angegeben. Sie wurde nur 30 Jahre alt und starb in Wiedergeltigen, einem kleinem Ort 40 km östlich von Memmingen mit heute rund 1400 Einwohnern im Unterallgäu. Der Leichnam der Sofia Sonntag wurde über Buchloe nach Augsburg gebracht, wahrscheinlich per Bahn. Als „Begleiter der Leiche“ nennt das Dokument Bernhard Bezen, der zu dieser Zeit den Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde in Augsburg führte.

Die Urkunde ist unterschrieben mit „März“, Bürgermeister von Wiedergeltigen und sie ist bemerkenswerterweise auf den 16. August 1961 datiert. Das bedeutet, dass Sofia Sonntag augenscheinlich aus unbekannten Gründen 16 Jahre nach ihrem Tod in Wiedergeltigen exhumiert und dann am Friedhof in Kriegshaber ohne (bekannten) Grabstein bestattet wurde. Die letzten zuvor bekannten Beisetzungen mit Grabsteinen) stammen aus der Zeit um 1951.

Wenn Sie irgendwelche Angaben machen können zu Sofia Sonntag, zu ihrer Herkunft, ihrem Leben, ihren Verwandten, lassen Sie es uns bitte wissen.


Displaced Persons of blessed memory

March 31, 2009

Our purpose is to present and preserve information about a number of Jews buried at the Kriegshaber Cemetery in the period after World War Two – some of them without grave marker. Among them some children to be born into the world as “Displaced Persons” for a few hours living, and probably long forgotten. But we maintain they were Jews and human beings as well. We maintain that they deserve the remembrance, not just usually unspecified “famous rabbis” or “court Jews” and will provide it.

Thanks to the mindfulness and quick wit of our member Andrea some original documents, such as death certificates with various information about name, age, origin, possibly spouses or parents were preserved from destruction.

We provide this information step by step publicly and freely accessible in order to help relatives and genealogists to trace family relations or to clarify one or another open question.  

volatile memory

Unser Anliegen ist es Informationen über eine Zahl von Juden zu bieten und zu bewahren, die in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Kriegshaber Friedhof bestattet wurden – einige von ihnen ohne Grabstein. Unter ihnen befinden sich auch Kinder, die nur einige Stunden als sog. „Displaced Persons“ auf dieser Erde weilten und wahrscheinlich längst vergessen sind. Wir behaupten auch sie sind Juden, auch sie sind Menschen und verdienen der Erinnerung, nicht nur meist ohnehin nicht näher definierte „berühmte Rabbiner“ oder sog. „Hofjuden“.

Dank der Aufmerksamkeit und schnellen Auffassungsgabe unseres Mitglieds Andrea sind einige Originaldokumente, wie beispielsweise Totenschein erhalten geblieben, die verschiedene Angaben machen über Name, Alter, Herkunft, ggf. auch Ehepartner oder Eltern. 

In dem wir diese Informationen nach und nach öffentlich und frei zugänglich machen, hoffen wir Angehörigen und Genealogen dabei zu helfen familiäre Spuren aufzunehmen und die eine oder andere offene Frage zu klären.

 

 


All along the watchtower

March 30, 2009

Vergangene Woche wurde das ehemalige Kraftwerk der US Army , später “Wäscherei” genannt, samt Turm abgrissen. Auf dem unmittelbar an die Ostmauer des Jüdischen Friedhofs in der Siedlung Centerville angrenzenden Areal wird ab April ein neuer Wohnblock errichtet. Im letzten Jahr war auch davon die Rede, stattdessen an dieser Stelle ein Restaurant zu eröffnen.

demolition of the tower

demolition of the tower

Last week, the former powerhouse of the U.S. Army, the later “laundry” was demolished including the tower. Directly to the eastern wall of the Jewish cemetery in the neighborhood of Centerville from April on a new apartment block will be built. Last year it was under debate to open there a restaurant instead. This probably are the last pictures of the building with tower which was there for some 50 years…
"No reason to get excited"

"No reason to get excited"

ALL  ALONG  THE  WATCHTOWER  (Bob Dylan)

There must be some way out of here, said the joker to the thief,

Theres too much confusion, I can’t get no relief.

Businessmen, they drink my wine, plowmen dig my earth,

None of them along the line know what any of it is worth.

 

No reason to get excited, the thief, he kindly spoke,

There are many here among us who feel that life is but a joke.

But you and i, weve been through that, and this is not our fate,

So let us not talk falsely now, the hour is getting late.

 

All along the watchtower, princes kept the view

While all the women came and went, barefoot servants, too.

 

Outside in the distance a wildcat did growl,

Two riders were approaching, the wind began to howl

 

we've been through that

we've been through that

what any of it is worth
what any of it is worth

Der “unverbaute Blick ins Grüne” für den geworben wird, bezieht sich auf den Friedhof, der westlich an das Grundstück angrenzt.

 

 


Destruction at Kriegshaber Jewish Cemetery continues

March 29, 2009

The destruction at the abandoned Jewish Cemetery of Augsburgs north-western district Kriegshaber still goes on since there still are no effective protective measures (such as a barb wire) to prevent it. Close to the grave stone was a football and it is likely the reason why the inscription broke away now after 240 years from the freestone.

This time we took notice of a broken off piece of the inscription of the memorial plate of Fradel Sara, the wife of the Kazin Moshe Kris’hawer, who died on 21th of September in 1769. The broken away inscription – it mentions the Hebrew day of death (19th of Elul 529) now is secured in the house among several other fragments where it looks forward to an uncertain future.

broken off inscription

broken off inscription

 

secured fragment mentioning the day of death

secured fragment mentioning the day of death

Die Zerstörung am verwaisten jüdischen Friedhof in Augsburgs nord-westlichen Stadtteil Kriegshaber schreitet voran, da es nach wie vor keine wirksamen Maßnahmen (wie etwa einen Stacheldraht) gibt, um dies zu verhindern. Neben dem Grabstein lag ein Fußball und es ist wahrscheinlich, dass es damit zu tun hat, dass die Inschrift nach 240 Jahren vom Sandstein abbrach.
Dieses mal bemerkten wir ein abgebrochenes Stück der Inschrift vom Grabmal der Fradel Sarah der Ehefrau des Kazin (Gemeindeobersten) Mosche Krishawer, die am 21. September 1769 verstarb. Das nun abgebroche Stück – es nennt das hebräische Todesdatum, den 19. Elul (5)529 – ist nun im Haus gelagert und gesichert und sieht dort unter einer Anzahl anderer Fragmente einer eher ungewissen Zukunft entgegen.

Keine Kokosnuss am Jüdischen Friedhof

March 27, 2009

Der Ausdruck “wie ein Affe am Schleifstein” besagt, dass man unbequem sitzt oder lächerlich aussieht, analog dazu kann man sich “zum Affen machen”, also sich lächerlich machen. Schleifsteine gibt es am Friedhof auch nicht, nur Grabsteine, merklich abgeschliffen zwar von Wind, Wetter und Vandalismus  … aber wenn einem nun der Affe laust, weil man inmitten dichten Gestrüpps und Bäumen, weit entfernt von den Mauern zwischen barocken Ulmo-Grabsteinen am jüdischen Friedhof das Notenblatt eines wahrscheinlich lustigen Affenliedes findet (wohl stammt es aus einer benachbarten Schule?), dann ist man   “verwundert”. Nicht im Sinne eines “Wunders”, sondern weil es “wunderlich”, sprich seltsam, ist.

Dort heißt es:

Die Affen rasen durch den Wald, den Grund verstehen alle bald. Die ganze Affenbande brüllt:

Wo ist die Kokosnuss, wo ist die Kokosnuss, wer hat die Kokosnuss geklaut.”

 

Das ist nichts, was man überbewerten kann, sondern nur ein weiteres Beispiel für das anhaltende Possenspiel am Begräbnisplatz historischer Rabbiner. Gewiss findet sich ähnliches auch auf christlichen Friedhöfen in Augsburg oder?

Wie auch immer: Die schlechte Nachricht ist, es wachsen keinerlei Kokosnüsse am Jüdischen Friedhof und kein Mitglied der berühmten Ulmo Famile wurde jemals verdächtigt eine Kokosnuss geklaut zu haben. Sie waren auch keine Affen und wir lassen sie auch nicht zu welchen machen.

 

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NO COCONUTS AT THE JEWISH CEMETERY

Sich zum Affen machen”, in German means “to play the clown” (or: fool), likely because in German monkeys are regarded as fools or vice versa. It is ridiculous and absurd, if you will find between scrubs and trees a sheet of music with the text of a somewhat funny German monkey song – likely from a neighboring school.

“The monkeys raving in the wood the reason why’s soon understood

The whole caboodle lows:

 

 

 

 Where is the coconut, where is the coconut, who has nicked the coconut ..?”

 

No one will overvalue this of course – it’s just another example of the local antics played at the resting places of historical Rabbis. Sure you will find this also at Christian graveyards in Augsburg, or ..?

Anyway, the bad news is, there are no coconuts growing at the Jewish cemetery and no member of the renowned Ulmo family ever was suspected of having nicked a coconut. They of course were neither apelike nor fools.

 

 

 

 


Bier: koscher und rein soll es sein

March 26, 2009

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(Bericht der “Augsburger Allgemeinen”, 26. Maerz 2009, Kriegshaber/Pfersee/Oberhausen)

Peter Engelsmann, Augusta-Brauerei Augsburg

Peter Engelsmann, Augusta-Brauerei Augsburg

Besten Dank nochmal an unsere Gastgeber Pfarrer Groll und Referent Gruber von der katholischen St. Thaddhäus Gemeinde in Kriegshaber und an Herrn Engelsmann von der lokalen und unabhängigen Augusta Brauerei, sowie an Frau Langer von der AZ und an alle Gäste und Freunde.

beer for the chosen people

beer for the chosen people


Müllkippe Jüdischer Friedhof

March 22, 2009

Der Jüdische Friedhof in Kriegshaber wird weiterhin mutwillig als Müllkippe missbraucht, wie die Inspektion heute nachmittag aufs neue zeigte. Neben den kaum noch erwähnenswerten Fußbällen vom anliegenden Spiel- und Fußballplatz, den zahllosen Flaschen und (gefüllten) Müllbeuteln aus der Nachbarschaft, fanden sich heute auch Radkappen eines Autos und ein alter ausgedienter hp Drucker (nicht aus dem Haus), letzterer direkt vor dem Haus abgestellt, was eine gewisse Systematik vermuten lässt.

Kriegshaber Cemetery Printer

Kriegshaber Cemetery Printer

 

historic grave stone with firework and hubcap

historic grave stone with firework and hubcap

 

Hebrew grave marker with football

Hebrew grave marker with football

 

bicycle left-overs at cemetery wall

bicycle left-overs at cemetery wall

The Jewish Cemetery as Garbage dump

The Jewish cemetery of Kriegshaber is still willfully misused as a garbage dump, as the inspection this afternoon revealed one more time. Apart from the barely noteworthy footballs from the adjacent play yard and football pitch, the countless bottles and (stuffed) garbage bags from the neighborhood, were also hubcaps and an old disused hp printer (not from the house), the latter placed in front of the house, what suggests a certain kind of methodical acting.

 

cemetery sundries

cemetery sundries

 

 

 

17 th Century Ulmo grave marker with football

17 th Century Ulmo grave marker with football


Das Kriegshaber Friedhof Birken – Rätsel

March 20, 2009

Da die hohe Zahl der Bäume am Jüdischen Friedhof in Kriegshaber krank oder schon abgestorben  und ab und zu auch der eine oder andere schon umgestürzt ist – zum Glück für die direkt beim Friedhof spielenden Kinder nicht nach außen – ist es keine Besonderheit, überall auf dem Gelände herabgestürzte Äste und Zweige vorzufinden. Ganz im Gegenteil.

Trotzdem überraschte uns Anfang dieser Woche inmitten der 36. Grabreihe ein etwa 2.5 Meter hoher gegabelter Ast, der zwischen den Gräbern von Berta Mändle (gest. 1910) und der aus Ederheim stammenden Klara Wolf (gest. 1913) an einem Baum gelehnt war.

Der Ast nämlich gehört wie zumindest Kenner(innen) sehen können zu einer Birke (bot. betula <sic!>) , die eigentlich ein sehr charakteristisches Aussehen haben.

Das wäre nicht weiter erwähnenswert, wenn es auf dem Kriegshaber Friedhof Birken geben würde. Das aber ist nicht der Fall. Noch nicht einmal in der unmittelbaren Umgebung zum Friedhof, der eingesäumt ist von ehemaligen Wohnkasernen der US-Armee, gibt es Birken. Wo also kommt nun der übermenschlich große Birkenast her und wer hat ihn zwischen die besagten Gräber gestellt?

Die nächsten Birken die wir finden konnten befinden sich (gemäß Google Maps) etwa einen Kilometer entfernt in der Nähe der Marktkauf-Filiale bei der Hagenmähderstr. in Stadtbergen.

Für sachdienliche Hinweise ist eine Belohnung in Höhe von einem Dankeschön ausgesetzt.

Mysteriöser Birkenast am Jüdischen Friedhof Kriegshaber

 

The Kriegshaber Cemetery  Mystery Birch

There are many branches everywhere at the Jewish Cemetery of Kriegshaber. Earlier in the week we found the branch of a birch. The problem: Neither at the cemetery nor in the vicinity, there are birches. Only at a distance of about one kilometer are some.

The riddle is: Who brings an huge branch of a birch to a Jewish cemetery and places it between the tombs of Berta Maendle (d. 1910) and Klara Wolf (d. 1913) … and for Heavens sake … why?

For any relevant information the reward is a warm “thank you ever so much

Neue Stadtbücherei nimmt Gestalt an

March 15, 2009

Die mit Spannung erwartete Neue Stadtbücherei in Augsburg nimmt Gestalt an. Ursprünglich sollte sie Ende Dezember 2008 fertig gestellt werden, dann wurde der Termin auf das Frühjahr 2009 verschoben und nun steht der 19./20. Juni 2009 als Eröffnungstermin fest.

Augsburg New City Library

Augsburg New City Library

 

Augsburg New City Library at Grottenau

Augsburg New City Library at Grottenau

 

the New forms a contrast to the Old

the New forms a contrast to the Old

The New City Library in Augsburg takes shape and will open on June 19 and 20 in 2009.

For further information:

www.stadtbuecherei.augsburg.de


Jüdische Bier- und Brauer-Geschichte

March 12, 2009

Juden und Bier, das scheint für viele keine geläufige Kombination zu sein.

Tatsächlich aber ist es eine alte, bewährte, koschere Verbindung, die aus der Antike über den Talmud, das Mittelalter bis in die Neuzeit und Gegenwart reicht … und zudem auch interessante lokale Bezüge hat.

Zum Beginn der bayerischen Starkbier-Saison lädt der JHVA zu einem Vortrag über einige jüdische Apsekte des “5. Elements der Bayern” ein. Freilich nicht ganz bierernst und auch nicht trocken und bloß theoretisch.

Wann?

Dienstag 17.03.2009

ab ca. 19:30 Uhr

Wo?

St. Thaddäus-Zentrum 

Wolfhard-Saal
Madisonstraße 12
86156 Augsburg (Kriegshaber)

Die Herren werden gebeten ein Weizenglas mitzubringen.

 

יש מכבי יש חברים

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