Am Anfang war im Eckzimmer des „Prinz Carl“ der wöchentliche Stammtisch einer kleinen Gruppe von Männern, die an Naturgeschichte interessiert waren. Daraus erwuchs im Dezember 1846 der Naturhistorische Verein Augsburg, dessen Gründung am 15. September 1847 von den zuständigen königlichen Stellen genehmigt wurde. Der Magistrat der Stadt stellte Ausstellungsräume im Metzgerhaus zur Verfügung, 1854 wurde ein ehemaliges evangelisches Waisenhaus bezogen, das heute als Maximilianmuseum existiert. Als im Juni 1856 seine Majestät König Maximilian anlässlich des anstehenden zehnjährigen Jubiläums die Ausstellung des Vereins besichtigte, war die Zahl der Mitglieder aus den ursprünglichen neun sprunghaft in die hunderte angestiegen. 1886 wurde der Verein umbenannt als Naturwissenschaftlicher Verein für Schwaben und Neuburg und 1904 das Stetten-Haus am Kesselmarkt bezogen. Dieses wurde 1944 mit den meisten Ausstellungsstücken bei britischen Bombenangriffen zerstört. 1991 wurde im umgebauten Nachfolgebau des ehemaligen Gebäudes der Augsburger Allgemeinen ein neues Naturkundemuseum errichtet.
Der ursprüngliche naturhistorische Verein veranstaltete monatliche Vorträge , knüpfte Kontakte zu anderen Vereinen und Gesellschaften und verstand es als seine Aufgabe seine naturkundliche Sammlung wie auch seine Bibliothek stetig auszubauen. Sie betrafen Flora und Fauna von Augsburg und Umgebung „Schwaben“), weiteten sich dann aber auch aus in ethnologische Interessensgebiete „aus allen Herren Länder“. Zahlreiche erhaltene Jahresberichte geben auch minutiös Einblick darüber, welche Mitglieder oder Freunde die Sammlungen des Vereins durch Geschenke, Stiftungen, Ankäufe erweiterten. Im Jahresbericht für 1859 (vom April 1860) wird etwa erwähnt, dass Herr Baumeister, Chirurg aus Diedorf u.a. eine Wasserspitzmaus (sorex fodiens pall) und Herr Graf Fugger-Blumenthal „einen Flusskrebs mit abnormer Schere“ schenkte. Herr Baron von Rehling auf Hainhofen stiftete im selben Jahr „einen Goldfasan“ (Phasianus pictus), Herr E. von Stetten einen Wespenbussard (pernis apiforus) „und ein frischgelegtes Ei dieses Vogels“. Der Revierförster Steger von Monheim erweiterte die Sammlung um eine Rabenkrähe, während Dr. von Weidenbach „mehrere Fledermäuse“ schenkte.
Im folgenden Jahresbericht ist zu lesen: „Von seiner Königl. Hoheit Prinz Luitpold von Bayern: einen von Hochdemselben am Schöllerangerberg bei Burgberg den 1. Mai 1861 erlegten Auerhahn, tetrao urogallus“. Im Bericht von 1862 ist die Spende des Kaufmann Frauendorfer verzeichnet: „1 monströses Hühnerei“, der königliche Regierungsrat Gerhauser stiftete der Sammlung hingegen „1 junge Hauskatze mit acht Füßen“, der Fabrikant Chur gab „1 Wachtelhund“ und der Kaufmann Euringer widmete der Kollektion „1 Libelle“ …
Im Sechzehnten „Bericht des Naturhistorischen Vereins in Augsburg, veröffentlicht 1863“ http://www.biodiversitylibrary.org/item/45315#5 finden sich Besprechungen von Vorträgen des Vereins aus dem Vorjahr 1862, etwa der am 11. März gehaltene des Sekretärs des Vereins Wilhelm Scheller, seines Zeichens königlicher Post-Cassierer. Sein Thema: Der Nutzen der Weichtiere als Nahrungsmittel, wie in Hinsicht anderer Verwendung. Professor May aus Dillingen referierte über die Raubwespen und Wanzen seines Ortes. Und der langjährige Vorsitzender des Vereins Dr. Gustav Körber gab in zwei Vorträgen Aufschluss über Tierische und Pflanzengifte, informierte in drei weiteren Vorträgen aber auch über Tier- und Menschenrassen („Thier- und Menschenracen“).
Wie in jedem Jahr listet der Bericht auch 1862 wieder prominente Schenkungen auf:
„Das interessante Geschenk des hiesigen vormaligen nordamerikanischen Consuls Herrn I. Obermaier, bestehend in verschiedenen Gerätschaften und Waffen cultivirter Indianer am Niagara in Canada, von St. Antonio de Bexar in Texas und von den Lipans-Indianern in Texas hat Veranlassung gegeben, auch für die zwar noch kleine, auf solche Weise aber erfreulich sich mehrende ethnographische Sammlung zwei neue Pfeilerschränke am Vorplatz aufzustellen, um die Mehrzahl der Gegenstände in 4 Abteilungen – für Afrika, Asien, Amerika und Australien zu verwahren.“
Als Spender der indianischen Ausrüstung für Augsburgs ethnographische Sammlung ist Carl von Obermayer, wie aus weiteren Notizen hervorgeht. Die Nennung I. basiert wohl auf einer gedanklichen Verwechslung mit dem berühmten Bankier Isidor Obermayer. In der Mitgliederlister des Jahres 1862 ist eingetragen „Obermayer, Carl, königlicher Landwehr-Oberst“. In der später folgenden Auflistung der jeweiligen Spenden und Erwerbungen des Vereins ist so auch „C. Obermayer, Landwehrobriat“ aufgeführt, was die Identifizierung Carl von Obermayer eindeutig macht. Er war der Sohn von Isidor.
Im Mitgliederverzeichnis von 1862 (aufgeführt sind 35 Ehrenmitglieder, 83 correspondierende Mitglieder, 378 ordentliche sowie 60 außerordentliche Mitglieder) finden sich auch ein gutes Dutzend Juden, beispielsweise etwa der Großhändler Rosenbusch (dessen Grab sich am Augsburger Friedhof Hochfeld befindet), der Banquier Joseph Wilmersdörffer, dessen Sohn Ernst (1865-1926) später Oberlandesgerichtsrat in Augsburg wurde, usw.. Aufgelistet sind freilich auch illustre Namen, wie etwa W. Freiherr von Schaezler, „königlicher Kämmerer und Gutsbesitzer“ oder Leopold Fürst von Fugger-Babenhausen, „Durchlaucht“. Die beigefügte Bemerkung nach dem Namen dient offenbar der jeweiligen Berufsbezeichnung. So findet sich auch der heute noch entsprechend in der Stadt bekannte Name „Schmedding, Gold- und Silberarbeiter“.
Erwähnt sind noch andere Mitglieder der Obermayer-Familie, so der als Rechts-Concipient (Rechtsanwalts-Anwärter) Jacob Obermayer. Es könnte sich um den am 11. Dezember 1831 geborenen Sohn von Heinrich und Therese Obermayer handeln, der wie zahlreiche andere Mitglieder der Familie auswanderte. Er verstarb 1885 in Sciota, Illionois, wo heute nur noch rund 60 Menschen leben. Sodann Max Obermayer, bezeichnet als Banquier. Wie zuvor Carl von Obermayer wird Max Obermayer von 1866-1873 Konsul der Vereinigten Staaten von Amerika in Augsburg sein. Beide sind zumindest seit 1854 als Mitglieder des Naturhistorischen Vereins nachweisbar. Im Jahresbericht 1879 ist auch eine Schenkung von Max Obermayer, nunmehr als Consul aufgelistet. Er stiftet der ethnographischen Ausstellung einen japanischen Metallspiegel und ein Paar japanische Schuhe, ferner ein Teetuch und eine Serviette aus japanischem Pflanzenstoff. Da eine nähere Beschreibung der japanischen Mitbringsel (?) fehlt, ist es schwer sich vorzustellen, welchen Wert sie für die Augsburger Wissenschaft gehabt haben mochte.
Detaillierter ist jedoch die Liste der Schenkungen die Max Onkel dem naturhistorischen Verein aus Nordamerika, aus Kanada und Texas mitbrachte:
Geschenke von C. Obermayer, Landwehrobriaten
1. eine bemalte Jagdtasche von Leder mit Lederfranzen
2. ein Löffel von Horn mit Zinn eigelegt
3. ein mit Glasperlen gesticktes Feuerzeug-Täschchen
4./5. Ein Paar Jagdtaschen mit Wildklauen und Stickereien aus Glasperlen
6. eine aus rothen und weißen Zwirn gewobene Tasche
7. ein zierliches mit Glasperlen gesticktes Täschchen
8. ein Paar Sporen
9. eine aus Rosshaar geflochtene Reitpeitsche
10. ein Zaum
11. ein Bogen mit Pfeilen und Köcher
12. ein Pferdegebiss
13. eine Lasso-Binde
14. eine Jagdtasche mit daran befestigtem Pulverhorn
Zum Abschluss der Liste wurde nochmals die Herkunft der Schenkungen aus drei Gebieten bestätigt:
1. die kultivierten Niagara – Indianer in Kanada, 2. Die St. Antonio Bexar in Texas und 3. Die Lipans-Indianer in Texas.
Faszination Wilder Westen
Man kann sich gut vorstellen, dass die Gaben des ehemaligen Konsuls Carl von Obermayer, die sicher zumindest eine Vitrine gefüllt hatten, Eindruck machten in der damaligen Sammlung des Naturhistorischen Vereins im heutigen Maximilian-Museum. Immerhin waren Buffalo Bill und Karl May, die beide das Wild West Bild in Deutschland prägten, 1862 noch Schüler mit ganz anderen Ideen. Carl von Obermayers ethnologische Geschenke eilten dem späteren Ruhm den Wildwest-Shows, Romane und schließlich Filme erreichten erheblich voraus.
William F. Cody (1846-1917) besser bekannt als „Buffalo Bill“ nahm erst ab 1872 an Wild West Shows teil, ehe er ab 1883 seine eigene ins Leben rief, die ihn weltweit bekannt machen sollte und begleitet von echten Indianern und Büffeln zu zahlreichen Auftritten auch nach Europa und Deutschland (Karlsruhe, Braunschweig) führen sollte.
William Cody 1865 im Alter von 19 ( www.bbhc.org )
Zunächst gastierte er in London auf Einladung des Königshauses. Seine Show sollte die Feierlichkeiten zum 50. Thronjubiläum von Queen Victoria bereichern, die mit einer ganzen Ansammlung anderer europäischer Herrscher persönlich erschien. Die adelige Prominenz war sozusagen der Ritterschlag für die Wild West – Darsteller und trug ganz erheblich zur weltweiten Aufmerksamkeit bei. Zweimal täglich gab es Vorstellungen vor jeweils ca. 20-30.000 Zuschauern. Wegen des Londoner Erfolgs gab es diese dann auch in Manchester, Birmingham, schließlich auch in Paris (wo zur Einleitung der Show die französische Hymne gespielt wurde und die französische Rolle im Wild Westen, etwa in Kanada betont wurde). Zur Werbung zählte auch, dass waghalsige Indianer den Eiffel-Turm erkletterten. Es gab Auftritte in weiteren Teilen Frankreichs und Spaniens. 1890 wurden die Teilnehmer der Show von Papst Leo XIII in Rom gesegnet, in Bologna wurden an acht Tagen in Folge zwei Shows ausverkauft.
In Deutschland wurde die Wildwest-Show um arabische Reiter erweitert. In Braunschweig starb ein Indianer der Show und wurde unter großer Anteilnahme am städtischen Friedhof beigesetzt. Karl May (1842-1912) dessen Geschichten und Romane zumindest in Deutschland die Vorstellung vom nordamerikanischen Wilden Westen mitprägten. Der zuvor wegen Hochstapelei mehrmals zu Gefängnisstrafen verurteilte schrieb jedoch erst ab 1879 und stand zweifellos unter dem Einfluss dieser Shows. Dann freilich verinnerlichte die Rolle seines fiktiven Old Shatterhand so sehr, dass er als dieser öffentlich auf eigenen Tourneen auftrat. Inspiriert davon wurden freilich auch sog. Völkerschaustellungen und Circus-Vorstellungen (bis 1932 traten im Sarasini Zirkus in Deutschland Indianer als Teil der Show auf).
Die im Jahresbericht des Naturhistorischen Vereins aufgeführten Indianerstämme aus Kanada und Texas sind natürlich noch ermittelbar und offen gesagt ist ihre Geschichte und Kultur nicht viel schlechter dokumentiert als die der schwäbischen Juden. Es ist folglich auch keine große Schwierigkeit, vergleichbare Stücke von Obermayers Indianersammlung etwa bei den Lipan Apaches ( http://www.lipanapache.org/ ) ausfindig zu machen.
As a member of the Naturhistorischer Verein (Natural History Association), established in 1846, Carl von Obermayer (1811-1889) donated to the publicly accessible collection of the Association in 1862 a number of tools and equipment from three different Indian tribes form Canada and Texas, such as hunting or game bags elaborately decorated with glass beads , spurs, bow and arrow or the bit of a horse. Obermayer at least since 1854 was member of the Association. His connection to North America was that for many years he had been Consul of the United States of America in Augsburg. Two other Jews from Augsburg were Consuls of the United States of America and member of Augsburg’s Natural History Association: Carl’s relative Max Obermayer (1824-1886) from 1866-1873 was US Consul in Augsburg. As his uncle he was at least since 1854 member of the Association and he donated in 1879 some souvenirs from Japan to the Museum. The third is Gustav Oberndorfer (1843-1906). Obviously the membership wasn’t that bad for diplomats.
The Indian American items Carl von Obermayer donated however were part of the growing ethnological collection of the Museum. In 1862 the donation of course was unique and somewhat matchless, since William Cody aka Buffalo Bill who toured Europe about 1887-1890 and the German writer Karl May in that time were only teenagers. The whole inventory of the Museum, which obviously hosted a variety of curiosities in February 1944 was destroyed by British aerial bombs.
Die Protokolle der Manager von Zion ..?
November 10, 2009Die sog. „Protokolle der Weisen von Zion“, vor etwas mehr als hundert Jahren im zaristischen Russland entstanden sind zweifellos das bekannteste und einflussreichste Machwerk des schriftlichen Antisemitismus und Nährstoff zahlloser Verschwörungstheorien. Sie besagen, dass „die Juden“ sich verschwören, um die „Weltherrschaft“ an sich zu reißen und „enthüllen“ im einzelnen, welcher finsteren Tricks und Kniffe sie sich dabei bedienen, beispielsweise der Meinungsfreiheit und der Demokratie.
Die definierende Schlüsselszene entstammt dem wenig beachteten Roman Biarritz (1868) des ansonsten auch völlig in Vergessenheit geratenen deutschen Schriftstellers und Verschwörungstheoretikers Hermann Goedsche (1815-1878). Sie schildert das Treffen der Verschwörer auf dem „Judenkirchhof von Prag“. Die eigentümliche Szene erlangte in vielen Varianten und Auflagen insbesondere im nationalsozialistischen Deutschland eine übergroße Popularität und ist vielleicht auch deshalb noch in manchen Köpfen präsent, wenn „es“ sich anbietet.
Eine solche Gelegenheit bot sichvielleicht auch jüngst der 1971 gegründeten und zur Spiegel-Gruppe gehörenden monatlich erscheinenden Wirtschaftszeitschrift des „manager-magazin“, u.a. auch bekannt für den jährlich verliehenen Preis für den „Manager des Jahres“, welches zumindest nationales Renommee genießt.
Auf der aktuellen November-Ausgabe prangt als Titel-Geschichte „Das Oppenheim Komplott – die unglaublichen Machenschaften der Privatbankiers“. Das sind Aufmacher, die zur Heuschrecken-Schau geradezu einladen und sicher neugierig stimmen sollen.
Dem Artikel im Heft sind Spaltenfotos der „Hasardeure“ vorangestellt, wobei die dicke Zigarre als Requisite nicht fehlen darf. Der Begleittext dazu verspricht „Das Protokoll einer unglaublichen Verschwörung“. Man staunt nicht schlecht, wenn sodann davon die Rede ist, dass sich „… dutzende von Angehörigen auf dem kleinen Friedhof des familieneigenen Schlosses …“ versammeln: „Da bleibt es nicht aus, dass am offenen Grab die wichtigsten Gremienvertreter der Bank zusammentreffen.“ Bereitstehende „Muskelmänner“, die „ungebetene Gäste“ fernhalten, so erfährt man, gehören zu einer „Privatarmee“: „Am Grab umarmt man sich stumm und tauscht Wangenküsse aus.“
Und was hat es damit nun auf sich? Das Szenario, angereichert mit Namen und Altersangaben dient zur Einleitung für einen Bericht über die „Verquickung von Privat- und Bankinteressen“, auf die man offenbar glaubte nicht anders als durch die düstere Atmosphäre eines abgeschiedenen und abgeschirmten Friedhofs zur Sprache kommen zu können.
Der jüdische Ursprung des 1789 von Salomon Oppenheim gegründeten Bankhauses ist nun alles andere als ein Geheimnis. Dafür war die Rolle des Kölner Bankhauses bei der Industrialisierung des Ruhrgebietes, der Rheinschifffahrt, des Eisenbahnnetzes, usw. auch viel zu prominent. Der Bankgründer verstand es auch, seine Söhne „banktechnisch“ zu verheiraten. Simon Oppenheim (1803-1880) etwa – und das wäre unser lokaler Bezug zum Thema – heiratete am 19. Oktober 1830 in Günzburg Henriette Obermayer (1812-1885), die Tochter des aus Kriegshaber stammenden Augsburger Bankiers Isidor Obermayer (1783-1862). Ihr Bruder Carl von Obermayer (1811-1889) war u.a. Kommandeur der Augsburger Landwehr und für einige Jahre Konsul der USA im Königreich Bayern. Simons Bruder Abraham Oppenheim (1804-1878) hingegen verband sich (selbstredend?) mit Charlotte Beyfus (1811-1887) und damit mit der Familie der Rothschilds.
Die Oppenheimer Nachkommen traten bereits in den 1860er Jahren zum Christentum über und verbanden sich, als nunmehr geadelte Freiherren und Barone mit dem etablierten Adel. Anders als im Kaiserreich war die jüdische Abstammung in der zweiten, dritten, vom nationalsozialistischen Unwesen überschatteten Generation freilich dann recht problematisch. Das Bankhaus Oppenheim wurde “arisiert” und hieß nun Robert Pferdmenges & Co. 1947 freilich erschien es sodann schon wieder opportun, zum alten Namen Oppenheim zurückzukehren, der nun wieder Türen öffnete, die zuvor verschlossen wurden.
Das Unternehmen, das nach der “Financial Times Deutschland” bis dahin als „größte unabhängige Privatbankgruppe Europas“ galt, wurde erst kürzlich, am 28. Oktober 2009 von der Deutschen Bank in Frankfurt am Main vollständig übernommen. Einige der bisherigen Anteilseigner tragen mit Oppenheim oder Ullmann sodann auch noch „jüdische“ Namen und da schließt sich der Kreis auch wieder oder aber eben auch nicht. Sie stammen als Ur³ + Ur² – Enkel von Personen ab, die um 150 Jahre zuvor Christen wurden. Demnach kann das im “manager-magazin” geschilderte Friedhofszenario als Protokoll einer Verschwörung logischerweise auch definitiv keinen antisemitischen Unterton besitzen.
–> Manager-Magazin 11/09, S. 35 ff.
The unwritten protocols of the managers of scion?
On the cover of the current issue of Germanys renowned financial newspaper „manager-magazin“ is the teaser “The Oppenheim Complot – unbelievable practices of private bankers”. While the introduction promises “the protocol of an incredible conspiracy”, the article depicts the gathering of dozens of relatives at a small family-owned cemetery, where the most important agents of the bank meet at an open grave. Muscle men keep off unwanted “guests” and the gathered hug silently and kiss on their cheeks.
The key scene of the anti-Semitic pamphlet “Protocols of Elders of Zion” giving meaning to the plot is a secret gathering of Jewish conspirators who concert measures to bring about a fabulous Jewish “world dominance” and their conventicle place is a cemetery. The basic idea stems from the novel “Biarritz” by the widely unknown German writer Goedsche (not to confuse with Germanys national poet Goethe!), who invented the topos: “the old Jewish cemetery of Prague”.
The Jewish background of the Sal. Oppenheim bank house of course is famous the world over and Simon Oppenheim, firstborn son of the founder Salomon married Henriette Obermayer, the daughter of Isidor Obermayer from Kriegshaber/Augsburg what of course attracted our local interest.
But since their offspring converted to Christianity some 150 years ago, Sal. Oppenheim for a quite long time is no Jewish bank, neither are the “gamblers” the manager magazine scolds. Indeed the Nazis were somewhat “conciliatory” when a Jewish origin dated back more than four generations. So even in this respect there of course is no evidence of any anti-Semitic undertone at all.
http://www.manager-magazin.de/