Gedenktage Augsburger Juden 29. März – 2. April

March 31, 2024

am 29. März:

1734 Tod von Leopold Weinmann aus Wallerstein;

1839 Tod von Rivke Löwenberg, 57 Jahre alt, aus Hohenems;

 

am 30. März:

1727 Tod von Josef Menachem Mendl, 12 Jahre alt, aus Kriegshaber, gestorben an Fieber;

 

am 31. März:

1765 Tod von Awraham Günzburger, 65 Jahre, Maler aus Kriegshaber;

1895 Geburt von Joseph Landmann, Pelzhändler in Augsburg, 1964 in den USA gestorben;

 

am 1. April:

1720 Tod von Juda Löb ben Sanwil Ulmo, Pfersee, 77 Jahre alt;

1874 Geburt von Emanuel Polatschek in Prag, betrieb in Augsburg die beliebte Schuhhandlung „Mercedes“ (Polatschek) im Stadtzentrum, emigrierte nach Israel, wo er 1959 in Haifa starb;

 

am 2. April:

1998 Tod von Gertrud Dann in England, 1908 in Augsburg geboren;

 

3000 weitere Daten:

YORZAIT

Gedenk-Kalender zur Geschichte der Juden in Augsburg,

mit Fotos und Kurzbiografien

Yehuda Shenef

ISBN: 978 3755 733 690

Ringbuch, 220 Seiten, DIN A4


Gedenktage Augsburger Juden: 16. – 20. März

March 15, 2024

am 16. März:

1852 Tod von Heinrich Bachmann, 33 Jahre alt, „gemütskrank“ = Suizid;

 

am 17. März:

1892 Tod von Wilhelm Hesselberger, Hopfenhändler, gest. 1892;

 

am 18. März:

1891 Tod von Moritz (Moses) Dick, im Alter 22 Jahren. Er wurde am Ufer der Wertach erschlagen und ausgeraubt aufgefunden.

(Moritz Moses Dick 1891)

am 19. März:

1742 Tod von Tirzle Halevi aus Wandsbek, gestorben in Pfersee.

 

am 20. März:

1839 Tod von Josef Obermayer, 13 Jahre alt, gestorben an einer Infektionskrankheit;

 


1685 Geburt von Isaak Etthausen, Rabbiner von Pfersee

February 19, 2024

am 19. Februar:

1685 Geburt von Isaak Etthausen, 33 Jahre Rabbiner in Pfersee und Landesrabbiner von Medinat Schwaben, Autor, weit überregional bekannt, gest. 1763;

Miniatur um 1760


Gedenktage Augsburger Juden: 13. – 23. November

November 14, 2023

am 13. November:

1918 Geburt von Marian Spokojny, Gemeindesekretär und Vorbeter, gest. 2009;

2007 Tod von Rafail Samoylovych, geb. 1926;

 

am 14. November:

1679 Tod von Jutla Ulmo aus Pfersee;

 

am 15. November:

1707 Geburt von David Skutsch, von 1765 bis zum seinem Tod 1780 Rabbiner in Kriegshaber;

 

am 16. November:

1750 Geburt von Rabbi Ber Bernhard Ulmo, Pfersee, Gemeindevorsitzender, Arzt, Beschneider, starb 1837;

 

am 17. November:

1792 Geburt von Johann Jakob Obermayer im damals noch österreichischen Kriegshaber, Kaufmann und Bankier in der Augsburger Maximilianstraße, gest. 1885;

1865 Tod von Emma Obermayer, n. Goldstein, 1815 in Wien geboren, geschiedene Frau von Carl von Obermayer;

 

am 18. November:

1793 Tod von Bunem Ulmo, 1727 in Pfersee geboren;

 

am 19. November:

1805 Tod von Max Mordechai Cassel;

1876 Geburt von Moses Neuburger, 1943 in Auschwitz ermordet;

 

am 20. November:

1749 Tod von Levi Ulmo;

am 21. November:

1331 Kaiser Ludwig der Bayer verleiht den Juden in Nördlingen die seit 1276 geltenden Privilegien der Augsburger Juden, die1315 bereits den Münchner, 1316 den Ingolstädter gewährt wurden, später auch den Juden in Zürich, Schaffhausen, usw.

 

am 22. November:

1348 Überfall auf das jüdische Viertel zwischen der Vogtei und der Judengasse im Rahmen eines letztlich gescheiterten Stadtputsches durch die dem Domkapitel nahestehende Patrizier-Familie Portner (welche das Frauentor bewachten). Bei den Angriffen auf die Juden sollen bis zu 200 Menschen getötet worden sein, was sich aber auch auf die Unruhen insgesamt beziehen kann. Viele Führern der jüdischen Gemeinde gelang es befreundeten Landadeligen wie den Ohnsorg in Wellenburg und Pfersee Unterschlupf zu finden. Die Auseinandersetzung um Schadensersatz zogen sich jahrelang hin.

 

am 23. November:

1407 König Ruprecht erklärt den Bann des Nürnberger Rabbis Israel gegen seinen Rivalen und früheren Augsburger Rabbiner Kopelman für unwirksam und entlässt ihn ihm im Folgejahr, als R. Israel sich weigert, den Konflikt beizulegen.

 

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Gedenk-Kalender zur Geschichte der Juden in Augsburg,

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ISBN: 978 3755 733 690

Ringbuch, 220 Seiten, DIN A4


2023 ist doch nicht 1803 …

September 14, 2023

Hubert Aiwanger von den “Freien Wählern“ heute in der AA (Augsburger Allgemeinen):

„… Ich greife nicht den Veganer an, wenn der in seiner Stadtwohnung lebt und Ruhe gibt …“

Das nennt sich Duldung. Man könnte selbiges aber auch über Fleischesser sagen: Solange die nur zu Hause sitzen und “ruhig bleiben” ist das okay… So aber sind Stadt Land und Flussufer von Grillern bevölkert … wie jeder weiß. Eine Öffentlichkeit und Gerüche die Herrn Aiwanger nicht stören.

 

Da ich gerade mit der Biographie der jüdischen Familie Obermayer befasst bin, erinnert mich das an einen Passus aus dem Jahr 1803. Damals liehen Jakob Obermayer und Henle Ulmo aus Kriegshaber der Reichsstadt Augsburg enorme Gelder, die es der Stadt ermöglichte, weiterhin unabhängig gegenüber den Bayern zu bleiben, welche sich schon lange Augsburg und ihre Besitzungen einverleiben wollten. Ende 1805 war es dann auch so weit, als Geschenk Napoleons.

Den jüdischen Geldgebern wurde es als Gegenleistung erlaubt, erstmals seit den 1440er Jahren wieder Hausbesitzer und damit Bürger sein zu dürfen, freilich unter (aus heutiger Sicht wenig freundlichen) Bedingungen. In Punkt 28 des Vertrags hieß es dann eben – und daran erinnert mich Aiwangers obige Aussage:

Der Magistrat ist nicht entgegen, wenn sie (= die Juden) ihre Religionsausübungen innerhalb ihrer Wohnungen halten, insofern sie die Ruhe der Nachbarn nicht stören, …“

Direkter Nachbar am Obstmarkt war beispielsweise der Gasthof „Eisenhut“, dessen Schanklokal wohl kaum von einer jüdischen Familie im Nebenhaus durch deren Gebete übertönt werden konnte.

 

Nun, der Tenor Aiwangers 2023 entspricht dem des Augsburger Magistrats aus dem Jahr 1803: Solange sie (die Juden / die Veganer) in ihren Wohnungen sitzen und Ruhe bewahren, niemanden stören, solange sind sie geduldet. Andernfalls eben nicht. Bei Aiwanger (der hier von Veganern und nicht von Juden spricht) ist dann allerdings sogleich von … „angreifen“ die Rede. Und naja das muss nicht unbedingt heißen, dass er dabei wieder Hilfe bei seinem Bruder sucht, … der immerhin Waffenhändler ist, aber … wir wollen nicht spekulieren.

Allerdings bekommt man so vielleicht dann aber doch einen gewissen Eindruck davon, wie Hubert Aiwanger es meint, wenn er sagt, er sei „kein Antisemit“. Es kann sehr wohl sein, dass er sich auf Juden bezieht, die zu Hause bleiben und niemanden stören. Und die anderen, die am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und sich einbringen wollen? Oder Veganer, die außerhalb ihrer Wohnungen … nicht ruhig bleiben?

Gut, 2023 ist nicht mehr 1803 … aber in manchen Hirnen doch.

Abgesehen davon: Menschen die nicht der eigenen Façon entsprechen, bloß zu dulden, solange sie bei sich daheim Ruhe geben – … so „tolerant“ sind übrigens selbst Islamisten.

Nur mal zum Nachdenken.

 


Gedenktage Augsburger Juden: 11. bis 15. August

August 11, 2023

am 11. August:

1736 Tod von Juda Löb Oppenheimer, Pfersee; 49 Jahre alt;

 

am 12. August:

1862 Tod des Goldschmiedelehrlings Ludwig Elieser Bach aus Kriegshaber, der bei einem brutalen Raubmord in Unterbergen am Lech erschlagen wurde. 2012 Buch: „Mord am Lech“ (Yehuda Shenef), 2018 Theaterstück „Bluatlech“ (Martina Drexler, Mering);

 

am 13. August:

1880 Tod von Dr. Ignatz Isaak Löwenstein, praktischer Arzt in Augsburg, auch dort verstorben, 1798 geboren;

 

am 14. August:

1880 Tod von Albert Schnell, 1865 in Ulm geboren, Eltern waren Großhändler, die Familie übersiedelte 1867 nach Augsburg, seine Mutter wohnte mit ihm als Witwe in der Maximilianstraße 71. Albert (Aaron) starb bei einem Badeunfall (ertrunken);

 

am 15. August:

1869 Tod von Abraham Moses Dick, Metzger aus Kriegshaber, 1815 geboren;

 

3000 weitere Daten:

YORZAIT

Gedenk-Kalender zur Geschichte der Juden in Augsburg,

mit Fotos und Kurzbiografien

ISBN: 978 3755 733 690

Ringbuch, 220 Seiten, DIN A4

 


7. Juli 1438

July 7, 2023

Am 7. Juli 1438 beschloss der  Rat der Stadt Augsburg auf jahrelanges Drängen der Kirche, dass die Augsburger Juden binnen „zway Jahr“ die Stadt verlassen sollten. Schon im Folgejahr sind in den Steuerbüchern keine Juden mehr erwähnt, jedoch sind auch heute noch zwei Grabsteine vom Augsburger „Judenkirchhof“ erhalten, die aus dem Herbst 1445 stammen.

Rabbi of augsburg 1413 - 1438


Gedenktage Augsburger Juden 1. bis 10. Juli

July 5, 2023

am 1. Juli

1741 Tod von Chana Ulmo, aus Pfersee;

 

am 2. Juli

1839 Tod von Simon Rosenbusch, 63 Jahre alt, aus Pfersee;

 

am 3. Juli

1855 Tod von Peppi Wertheimer, 73 Jahre alt, Bankierswitwe aus Wien;

 

am 4. Juli

1884 Geburt von Dr. Paul Engländer, Zahnarzt, beging 1943 zusammen mit Ehefrau Hedwig und anderen Paaren Suizid, um der Deportation zu entgehen;

 

am 5. Juli

1866 Tod von Theresia Heymann, 3 Jahre alt;

 

am 6. Juli

1822 Tod von Daniel Wolf Hubel, 57 Jahre alt, in Fürth geboren;

 

am 7. Juli

1438 Der Rat der Stadt Augsburg beschließt auf Drängen des Klerus, dass die Augsburger Juden binnen „zway Jahr“ die Stadt verlassen sollen. Schon im Folgejahr sind in den Steuerbüchern keine Juden mehr erwähnt, jedoch sind heute noch zwei Grabsteine vom Augsburger „Judenkirchhof“ erhalten, die aus dem Herbst 1445 stammen.

 

am 8. Juli

1800 Tod von Aharon Skutsch, Kriegshaber;

 

am 9. Juli

1817 Geburt von Jette Farnbacher, n. Hirsch, gest. 1883;

 

am 10. Juli

1897 Tod von Hugo Kahn, 24 Jahre alt, Sohn des Fabrikanten Aaron Kahn, vermutlich Suizid;

 

weitere 3000 Daten fürs ganze Jahr im Buch:

YORZAIT

Gedenk-Kalender zur Geschichte der Juden in Augsburg,

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ISBN: 978 3755 733 690

Ringbuch, 220 Seiten, DIN A4


Neues Buch: YORZAIT Gedenk-Kalender zur Geschichte der Juden in Augsburg, mit Fotos und Kurzbiografien

May 10, 2023

Yehuda David Shenef

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Gedenk-Kalender zur Geschichte der Juden in Augsburg,

mit Fotos und Kurzbiografien

ISBN: 978 3755 733 690

Ringbuch, 220 Seiten, DIN A4

Erscheinungsdatum: 09.05.2023 (- 33 ba’Omer)


Gedenktage Augsburger Juden: 1. bis 10. Mai

May 5, 2023

am 1. Mai:

1884 Geburt von Siegfried Aufhäuser in Augsburg, sein Vater war Hopfenhändler, Gewerkschafter, bis 1933 Augsburger SPD-Reichstagsabgeordneter, 1937 ausgebürgert, Exil in den USA, kehrte 1951 nach Deutschland zurück, 1952 Vorsitzender der Angestelltengewerkschaft (heute: ver.di), gest. 1969 in Berlin, mit seiner Frau beigesetzt m jüdischen Friedhof von Freiburg im Breisgau;

am 2. Mai:

1816 Tod von Josef Skutsch, aus Kriegshaber, Kind, 7 Jahre alt;

 

am 3. Mai:

1745 Tod von Jankel Schmied, 1682 geboren, Hufschmied in Steppach;

 

am 4. Mai:

1935 Tod von Dr. med. Julius Fabian, geb. 1880;

 

am 5. Mai:

1835 Geburt von Moses Moritz Mayer, von 1856 bis zu seinem Tod 1905 Lehrer und Kantor in Kriegshaber;

 

am 6. Mai:

1364 Tod von Rabbi Baruch in Augsburg

 

am 7. Mai:

1945 Tod von Sofia Sonntag, 30 Jahre alt, KZ-Gefangene, starb einen Tag vor Kriegsende und wurde in Wiedergeltingen beigesetzt, 1961 exhumiert und am jüdischen Friedhof in Kriegshaber erneut beigesetzt (jedoch ohne Grabdenkmal).

 

am 8. Mai:

1886 Geburt von Max Rosenberg, 1917 im Weltkrieg gefallen;

 

am 9. Mai:

1838 Tod von Henoch Klein, 67 Jahre alt, geboren in Benfeld (Elsaß);

 

am 10. Mai:

1717 Tod von Meir Henoch Sundel, 57 Jahre alt, aus Oettingen;