Gedenktage Augsburger Juden: 27. bis 31. März

March 27, 2023

am 27. März:

1798 Tod von Dora Frank aus Amsterdam, gest. in Pfersee;

1801 Tod von Juda Löb Meir Ulmo, Vorbeter in Pfersee, 82 Jahre;

1818 Tod von Leopold Reitlinger, geb. 1855;

1833 Tod von Matis Lämle, 74 Jahre alt, geboren in Laupheim, lebte in Steppach;

1916 Tod von Mina Thanhauser, n. Jacobi, geb. 1856;

1918 Tod von Else Hirsch, geb. 1879;

1935 Tod von Röse Bernheim, n. Koblenzer, geb. 1843;

1921 Tod von Bettina Landauer, n. Stein, geb. 1852;

1948 Tod von Izak Weiskol, 7 Monate alt, Kind ehemaliger KZ-Gefangener;

 

am 28. März:

1707 Tod von Gitla Levi, Leipheim, 57 Jahre alt;

1799 Tod von Menachem Levi aus Nürnberg, 76 Jahre;

1824 Geburt von David Lämmle, gest. 1896;

1828 Geburt von Adolf Epstein, gest. 1907;

1833 Geburt von Kathi Bachmann, n. Reichenbach, gest. 1914;

1852 Geburt von Karoline Rafael, n. Bacher, gest. 1890;

1859 Geburt von Jeanette Oberdorfer, gest. 1922;

1867 Geburt von Paula Heymann, gest. 1942;

1871 Tod eines Kindes der Familie Spitz (Vorname nicht überliefert);

1873 Geburt von Max Meyer, gest. 1937;

1891 Tod von Jette Laemle, n. Gunz, geb. 1839;

1944 Tod von Hedwig Epstein in Theresienstadt, n. Gunz, geb. 1871;

1949 Tod von Lucjan Erster, 8 Monate altes Kind ehemaliger KZ-Gefangener;

 

am 29. März:

1734 Leopold Weinmann aus Wallerstein;

1814 Isaak Joel Löb, 24 Jahre alt;

1839 Rivke Löwenberg, 57 Jahre alt, aus Hohenems;

1842 Geburt von Ignatz Kohn, gest. 1895;

1879 Geburt von Isaak Levy, gest. 1930;

1880 Julius Bollack, geb. 1810;

1885 August Schwarz, 55 Jahre, aus Pfersee;

1912 Fritz Heymann, geb. 1888;

 

am 30. März:

1727 Tod von Josef Menachem Mendl, 12 Jahre alt, aus Kriegshaber, gestorben an Fieber;

1733 Tod von Schaul Götze aus Darmstadt, Bäcker, lebte in Steppach;

1744 Tod von Frumet Levi, 55 Jahre;

1827 Geburt von Rosalie Binswanger, n. Binswanger, gest. 1886;

1898 Tod von Klara Bein, n. Schwab, geb. 1847;

1930 Tod von Berthold Rosenbusch, geb. 1851;

Synagoge Nördlingen (Chana Tausendfels, 2006)

am 31. März:

1738 Tod von Josef Neuburg, Metzger in Kriegshaber;

1765 Tod von Awraham Günzburger, 65 Jahre, Maler aus Kriegshaber;

1835 Geburt von Josef Rödelheimer, gest. 1920;

1845 Geburt von Samuel Schwarz, gest. 1880;

1865 Tod von Sara Schmal aus Nördlingen, 76 Jahre;

1868 Geburt von Sigmund Luchs, gest. 1825;

1894 Geburt von Klara Bühler, n. Seligmann, gest. 1939;

1914 Tod von Hugo Schönwalter, Kind, 6 Jahre alt;

1923 Tod von Karoline Eigner, geb. 1846;

1929 Tod von Sigmund Guggenheimer, gest. 1855;

1930 Tod von Fritz Hirsch, geb. 1877;

1943 Tod von Paula Hirschfeld in Auschwitz, n. Drucker, geb. 1886;

 

 


Gedenktage Augsburg Juden: 5. bis 8. Februar

February 5, 2023

am 5. Februar:

1726 Tod von Hendle Ulmo, 43 Jahre alt;

1841 Tod von Heinrich Bachmann, Tuchhändler aus Kriegshaber, 44 Jahre alt;

1850 Geburt von Ludwig Bauer, gest. 1927;

1874 Tod von Samuel Gerstle, geb. 1905;

1875 Tod von Adolf Gunz (Kind);

1909 Tod von Eugen Kohn, geb. 1854;

1919 Tod von Peppi Gerstle, n. Aufhäuser, geb. 1843;

1930 Tod von Sabine Bühler, n. Ullmann (Ulmo), Bankiersgattin, geb. 1857;

1941 Tod von Jakob Großberg, gestorben Im Lager Dachau, geb. 1906;

Sabine Bühler (Ullmann/Ulmo) um 1899/1900  (c) JHVA

 

am 6. Februar:

1801 Tod von David Salomon Ulmo, 67 Jahre alt aus Pfersee;

1844 Geburt von Aalbert Arnold, gest. 1913;

1847 Geburt von Elkan Gundelfinger, gest. 1897;

1853 Geburt von Ludwig Heilbronner, gest. 1931;

1872 Tod von Emilie Gutmann, 1 Jahr alt;

1883 Tod von Jette Farnbacher, n. Hirsch, gest. 1817;

1914 Tod von Karolina Hochherr, n. Thanhauser, gest. 1866;

2009 Tod von Marian Spokojny, Vorbeter und Sekretär der jüd. Gemeinde, geb. 1918;

 

am 7. Februar:

1818 Tod von Natan Wannbacher, aus Niederwerrn bei Schweinfurt, Koch in Steppach, 78 Jahre alt;

1838 Geburt von Bertha Bauer, n. Berolzheimer, geb. 1902;

1838 Tod von Josef Isaak Brauer, Bierbrauer aus Pfersee, 79 Jahre alt;

1895 Tod von Lena Lemle, n. Goldmann, geb. 1829;

1870 Tod von Mina Heymann, n. Rosenbusch, geb. 1821;

1946 Tod von Chaim Leifer, 50 Jahre ehem. KZ-Häftling;

 

am 8. Februar:

1822 Geburt von Oswald Binswanger, gest. 1910;

1895 Tod von Flora Bärtig, n. Davidson, geb. 1863;

 


Augsburg: Aus einem Brunnen in den anderen

May 7, 2014

Aus einem Brunnen in den anderen fallen, heißt so viel wie “von einer Not in die nächste geraten”, oder wässrig gesprochen “vom Regen in die Traufe”.

Augsburg als Stadt kann das nicht passieren, bewirbt sie sich ja mit dem Thema Wasser als Weltkulturerbe. Zugegeben verstehen das Konzept nicht alle Augsburger, auch weil immer mehr Brunnen in der Stadt verschwinden, jüngst erst der Brunnen am Platz vor dem Hauptbahnhof.

Augsburg Bahnhofsplatz Brunnen Demontage 2014Ende Februar demontierter Brunnen am Bahnhofplatz

Aber es gibt auch Anhaltspunkte dafür, dass Brunnen in Augsburg doch eine Zukunft haben könnten und nicht wie Bäume systematisch ausgerottet werden. Zum einem befindet sich die am Königsplatz demontierte Figur des Manzu-Brunnens nun in einen Seitenraum der IHK beim Theodor Heuss Platz:

Manzu Brunnen Figur Augsburg IHK

… zum anderen deuten Bauteile des Sockels am Anna-Platz an, dass der lange vermisste Goldschmiedebrunnen von Frau Ullmann-Bühler wieder zurückkehren könnte. Es wäre zwar nicht der Originalplatz, wie behauptet wurde, aber immerhin am Platz doch selbst und nachdem man den brunnen kurz vor dem hundersten Jahrestag seiner Errichtung am 9. November 1912/2012 vor dem damaligen Stetten Institut demontierte, wäre das schon was.

Augsburg Annaplatz Goldschmiedebrunnen Fundament Aufbau Mai 2014


Der 9. November in Augsburg – ein Jubiläum ohne Jubilar

November 9, 2012

Vor exakt hundert Jahren, am Samstag-Abend des 9. November 1912 wurde am St. Anna Platz vor dem Stetten-Institut der Goldschmiedebrunnen feierlich enthüllt. Gestiftet hatte ihn Sabine Bühler (geb. Ullmann, 1857-1930), Witwe des jüdischen Bankiers und Mäzens August Bühler, dessen früheres Bankhaus den Augsburgern heute als „Deutsche Bank“ am Königsplatz bekannt ist.

Die Brunnen-Figur, die einen Goldschmiede-Lehrling mit Pokal darstellen soll, wurde von ihrem Neffen dem renommierten Berliner Bildhauer Professor Hugo Kaufmann (1868-1919) geschaffen.

Der frühere St. Anna – Platz heißt seit den 1930er Jahren Martin-Luther-Platz. Auch das Stetten-Institut ist längst verschwunden. Das Institut ist umgezogen, das Haus am Platz wurde abgerissen, um einem modernen Betonbau Platz zu machen, der seit Jahrzehnten bereits das Kaufhaus „Karstadt“ beheimatet.

Nun, ganz pünktlich zum Jubiläum ist auch der Brunnen mitsamt der Figur „verschwunden“.

Zum 100 Jahrestag: Koan Brunnen – es bleibt dem Leser überlassen, das bayerisch oder japanisch zu deuten

Im Rahmen der im Gange befindlichen Umgestaltung der Innenstadt, die der Annastraße nach zweitausendfuffzig Jahren ein neues Straßenpflaster einbrockte, soll der Brunnen nur versetzt werden und zwar angeblich an seinen ursprünglichen Standort direkt an der am Platz vorbeiführenden Annastraße bei der heutigen Sparkasse.

Zwar zeigen auch frühe Vorkriegsbilder den Brunnen nur an seinem bisherigen Platz

(siehe z.B. http://www.bildindex.de/obj20461482.html#|home  )- aber was hilft hier Lamentieren?

Ausschnitt aus einem Augsburg Stadtplan des Jahres 1929, No. 3 = Goldschmiedebrunnen

Quelle: http://www.projekt-augsburg-city.de/innenstadt/

Im Januar hatten wir bereits auf den bevorstehenden Jahrestag hingewiesen:

https://jhva.wordpress.com/2012/01/12/der-augsburger-goldschmiedebrunnen/

Es ist nicht das erste Verschwinden der Brunnenfigur, deren Pokale schon immer immer wieder geklaut wurde. Die Nazi-Stadtverwaltung demontierte den Goldschmiede – Lehrling bereits im Jahr 1943, um das Material für Rüstungszwecke zu spenden. Dazu kamm es dann doch nicht. 1950 wurde die Figur auf einem Schrottplatz in Hamburg gefunden und fort wieder nach Augsburg gebracht.

Schade,  dass der Brunnen nun so punktgenau  vor dem heutigen runden hundertsten Jubiläum seiner Einweihung demontiert, zerbröckelt und abtransportiert wurde.

Die Chance, dem Datum 9. November in Augsburg wenigstens eine kleine, positiv besetzte jüdische Bedeutung zukommen zu lassen, wurde damit natürlich buchstäblich mit dem Presslufthammer beseitigt.

* * *

On 9th of November 1912 the Goldsmith Fountain was inaugurated. The remarkable monument was donated by Jewish widow Sabine Bühler (Nee Ullmann) to the City of Augsburg and was modelled by famous sculptor Prof. Hugo Kaufmann from Berlin, who was Mrs. Bühlers nephew. Now to the day one hundred years later,there is no ceremony, festivity or whatever in order to remember the anniversary. Instead, believe it or not, the fountain actually in the last days was dismantled. Neither local press nor TV took any notice.

Dead on time there just is a small heap of rubble left. The fountain however will be transfered to the other end of the place. Some day.

All pictures were taken between 1st and 9th of November 2012