-impressions from Augsburg Synagogue-
דגם של בית הכנסת הספרדי בפראג
ירוק מגן דוד מול ההכנסה בזלצבורג
Die Salzburger Synagoge in der Lasserstraße wurde 1901 eingeweiht, 1938 geschändet, nach dem NS-Regime provisorisch restauriert und bis 1968 wieder eingeweiht. 2001 war Bundespräsident Klestil beim Festakt zum Hundertjährigen zu Besuch.
Stolperstein memory for Rabbi Dr. Adolf Altmann in front of the entry of the synagogue compound at Lasserstr. in Salzburg
די גרין שטערן פון סאָלצבערג
the green star of Salzburg
In Theresienstr. 23 in Ingolstadt from 1907 until 1938 as well as some time after the Nazi defeat there was a synagogue in the same building previously used from 1782 until 1785 as temple of the Illuminati Order of Adam Weishaupt.
postcard ca.1920 and situation today
Am 21. Elul 5634 (= 8 September 1874) wurde der 1870 begonnene Synagogenbau zwischen Pegnitz-Ufer und Hans-Sachs-Platz in Nürnberg eingeweiht. Es war nicht die einzige Synagoge in der Geschichte Nürnbergs und in jener Zeit, doch es war sicher die imposanteste und am meisten fotografierte. Wohl von keiner anderen deutschen Synagoge erschienen so viele unterschiedliche Postkarten (von Augsburg bis heute keine), von Photographien und Malereien ganz zu schweigen. Julius Streicher (geb. in Fleinhausen/Dinkelscherben bei Augsburg) war dies ein Dorn im Auge, vielleicht auch ein Busch. Seiner Ansicht nach passte sie nicht in das Stadtbild der „deutschesten aller deutschen Städte“ und so kam es, dass die Synagoge bereits am 10. August 1938, ein Vierteljahr vor der sog. „Reichskristallnacht“ zerstört und binnen kurzer Zeit beseitigt wurde. Die Überreste und Erinnerungen an den früheren Prachtbau wurden durch eine völlige bauliche Umgestaltung in der Nachkriegszeit entsorgt, auch begünstigt durch eine gewisse Amtskontinuität.
Memorial of Hans Sachs (1494-1576), German “Mastersinger” and playwriter, who became famous because of the “Meistersinger” opera by Richard Wagner. The monument at former Spitalplatz (now Hans-Sachs-Platz), planned in 1872, was established in June 1874, severeal weeks before the almost completed synagogue (groundbreaking 1870) was inaugurated. Note the homophone “alternative” spelling of the name sprayed on the left of the official dedication: “Hans sucks …”
Modell der Großen Synagoge am Hans-Sachs-Platz (im Adolf-Hamburger Seniorenheim der IKG Nürnberg)
Heute erinnert am Hans-Sachs-Platz gar nichts mehr an die frühere Existenz der Synagoge. Erst seit 1971 gibt es auf der früheren Rückseite bei der Heubrücke an der Pegnitz eine sog. “Gedenkstätte”, die seitdem aus mehreren deutschen und hebräischen Inschriften und Steinen mit einem Relief der Synagoge und zuletzt im November 2001 um eine Tafel erweitert wurde, die an den früheren Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Nürnberg Leo Katzenberger, der von den Nazis ermordet wurde, erinnern will:
„Zum Gedenken an LEO KATZENBERGER Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg 25.11.1873 – 3.6.1942 – verhaftet und angeklagt aufgrund der „Nürnberger Gesetze“, in einem Schauprozess des Sondergerichts Nürnberg ohne Schuld verurteilt und hingerichtet als Opfer der NS-Rassenjustiz.“
(Translation: In Memory of LEO KATZENBERGER head of the Jewish community of Nuremberg 1873 – 1942, arrested and accused on the basis of the “Nuremberg Laws” in a tribunal of the special court Nuremberg sentenced without guilt and executed as victim of the Nazi racial justice)
Leo Katzenberger war von 1939 bis 1942 der letzte Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Nürnberg. Er wurde beschuldigt ein sexuelles Verhältnis mit der „Arierin“ Irene Seiler, die in einer seiner Mietwohnungen lebte, gehabt zu haben und wurde deshalb wegen Verstoßes gegen die sog. „Volksschädlingsverordnung“ (VVO) von einem Nürnberger Gericht zum Tode verurteilt und am 3. Juni 1942 in München geköpft. Irene Sailer wurde wegen „Rassenschande“ zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Tatsächlich bestand zwischen beiden jedoch nur ein Mietverhältnis. Im 1961 gedrehten US-Spielfilm „Das Urteil von Nürnberg“ mit Spencer Tracey, Richard Widmark, Montgomery Clift, Burt Lancaster, William Shatner u.a. der sich mit den Nürnberger Prozessen gegen NS-Juristen beschäftigt, wird Irene Seiler von Judy Garland gespielt.
Judy Garland interview on the importance of the Nuremberg movie and her role (5044)
Pultähnliche Stele mit der Aufschrift:
„An dieser Stelle stand die im Jahre 1874 fertig gestellte und im maurischen Stil erbaute Nürnberger Hauptsynagoge. Noch vor der Kristallnacht wurde sie am 10.8.1938 von den NS-Machthabern zerstört und abgetragen.“
Man braucht keine historischen Photographien, an denen es wie bereits erwähnt nicht mangeln würde, um festzustellen, dass, anders als der Text behauptet, die Synagoge nicht nur an “an dieser Stelle” stand, sondern durchaus “etwas” größer war. Der Stil der Synagoge war auch nicht “maurisch”, allenfalls wies die Fassade einige orientalisch anmutende Ornamente auf und es waren auch nicht die “Machthaber” des NS-Regimes, die das Bauwerk zerstörten (dafür waren Leute wie Hitler, Streicher, Goebbels persönlich wohl zu kränklich), sondern junge Nürnberger Nazis und auch an denen bestand kein Mangel. Anstelle lapidar darauf hinzuweisen, dass die Synagoge “abgetragen” wurde (womöglich durch den Wind?), hätte der Text auch dazu Bezug nehmen können, warum der Platz in der Nachkriegszeit nicht wieder für den Neubau oder gar die Rekonstruktion der Synagoge benutzt wurde. Platz wäre dafür gewesen, für die weitere Inschrift und für entsprechende Baumaßnahmen.
(At this spot was the main synagogue of Nuremberg which in 1874 was established in Moorish style. Still before the Kristallnacht on 10th of August 1938 it was destroyed by the Nazi rulers and “carried away” – Of course the place of the synagogue was a little bit bigger than the small desk-like memorial. The style of the synagogue of course was not “Moorish” as maintained also by the Nazi who argued this way against the building as inappropriate in “the most German of all German cities”. The building just had some ornaments at the facade. The same way you can say every bulbous tower of countless churches especially in Southern Germany were “Moorish”)
An beiden Seiten des Pult-Denkmals steht in deutscher und hebräischer Sprache geschrieben ein halber Vers aus dem Buch des jüdischen Profeten Chagai (חגי):
Was übersetzt wurde mit: “„Wer ist unter euch noch übrig, der dieses Haus in seiner Herrlichkeit gesehen hat?“”
(Chagai 2.3: Who is left among you that saw this house in its honor?)
Der Vers vollständig zitiert würde so weiterghen:
מה אתם ראים אתו עתה הלוא כמהו כאין בעיניכם
“Und was seht Ihr jetzt? Hat es irgendeinen Wert in Euren Augen ..?“ (And what are you seeing now? Has it any value in your eyes?)
Man kommt doch ein wenig ins Grübeln, warum der zweite Teil des Verses weggelassen wurde. Vielleicht weil die Anspielung reichte, vielleicht weil 1971 aber noch immer eine Zeit war, in der man es bei solchen Anspielungen belassen musste. 2012 jedenfalls ist auch das vergessen.
Auf der rechten und linken Seite des Pult-Denkmals befindet sich nun an den Mauern ebenfalls in deutscher und hebräischer Sprache ein weiteres Zitat aus der jüdischen Bibel, nun aus dem Buch der “Sprüche” (Proverbs):
(in order to read the Hebrew text it was neccessary to remove some foliage first)
… was auf der gegenüberliegenden Seite übersetzt wurde als „Wenn man sagt: Sieh, wir wussten nichts davon! Glaubst Du nicht, dass er, der das Herz des Menschen kennt, ihn durchschaut? Er vergilt dem Menschen nach seinen Taten”
במקום בית הכנסת שעבר נירנברג יש זיכרון אשר מנציח הבניין וראש האחרון של הקהילה היהודית אשר נהרג על ידי הנאצים
(wikipedia)
(כל טקסט ותמונות על ידי יהודה שנף, אם לא צוין אחרת)
Die Einrichtung einer Synagoge gehörte einst zu den einfachsten Dingen der Welt, bedurfte es dafür keines eigenen Hauses sondern zunächst lediglich eines Raumes mit einer hölzernen Kiste für die Schriftrollen תיבה של ספרים, die in früheren Zeiten in Erinnerung an die sog. Bundeslade ארון הברית zum Gebet “sogar” auf öffentliche Versammlungsplätze getragen wurde – heute etwa noch an der Westmauer in der Altstadt von Jerusalem praktiziert. Später nach der Etablierung als feste Einrichtung, bezeichnete man die תיבה dann auch als ארון Akten- oder Wandschrank und die nunmehr als ארון קודש begrifflich geheiligt und mit Vorhängen abgetrennt wird. Zusätzlich dazu war nun lediglich ein Tisch erforderlich auf welchen man die Thorarollen legte, um aus ihnen zu lesen. Da die Gebete alle im Stehen gesprochen werden können, bedurfte es weiter also nichts, außer zumindest sieben kundigen Betern. Entsprechend einfach wird es auch in Creglingen gewesen sein im Hause des Simson von Reinsbronn in der Badgasse eine vielleicht erste dauerhafte Räumlichkeit für die drei täglichen Gebete und die Festtage einzurichten.
Das Verlangen ein eigenständiges Synagogenhaus zu bauen nehmen mit einem Antrag aus dem Jahr 1765 Gestalt an. Zwar wird die Errichtung einer „Judenschul“ im Frühjahr 1766 mit „landesherrlicher Erlaubnis“ genehmigt, jedoch handelt es sich hier um keinen Neubau.
Wenige Monate vor der Genehmigung erwarb die jüdische Gemeinde in Creglingen ein Haus neben dem Faulturm. Anders als heute, wo Faultürme Bestandteil zur Abwasserbehandlung in Kläranlagen sind, handelt es sich hier um einen Gefängnisturm. Zwar gab es in früheren Zeiten in manchen Regionen ein sog. “Faulamt”, das „faule“, in diesem Kontext untüchtige, träge junge Bürger dem “Faulheitsgericht” übergeben wurden, um für sie eine Arbeit zu finden. Eine Methode, die wir heute in der einen oder anderen Ausprägung immer noch antreffen können. Doch auch damit hat der Faulturm als Schuldturm und Gefängnis (etwa in Dinkelsbühl oder der mittelalterliche, nicht mehr existente Kreuzturm in Augsburg) nichts zu tun. Die Bezeichnung geht vielmehr auf eine alte Bezeichnung für “Schandtat” oder “Schuld” zurück, die in ihrer englischen Form „foul“ für uns ganz geläufig ist, freilich nur noch als Regelverstoss im Sport. Die Popularität des Sports hat aber auch in der englischen Sprache selbst die frühere Bezeichnung „foul play“ als Synonym für „crime“ (Verbrechen) inzwischen fast vollständig verdrängt.
Der Faulturm vom Jüdischen Museum aus gesehen
Das Haus mit dem ehemaligen Faulturm, welcher Bestandteil der Befestigungsmauer des Ortes war, wurde nun jedoch auch in den folgenden Jahren nicht zur Synagoge umgebaut. Erst im Mai 1799 nehmen die Pläne und Arbeiten konkrete Gestalt an. Offenbar spielen neben diversen Unstimmigkeiten auch finanzielle Erwägungen eine Rolle bei der Verzögerung, da der Creglinger Rat den Juden empfiehlt, sich gut zu überlegen, ob sie wirklich imstande seien, das Vorhaben zu realisieren. Am Freitag 20. September 1799 wird mit dem Bau begonnen und am Freitag 27. Sivan 5560 (20. Juni 1800) vor Schabbes wurde die Synagoge eingeweiht. Bis zum November 1938 wurde sie für die Gebete und Versammlungen der Creglingen Juden genutzt, eher sie überfallen, geschändet, geplündert und enteignet wurde. Bereits 1939 ist das modifizierte Gebäude nun von der örtlichen Hitler Jugend benutzt. In der Nachkriegszeit wurde das Gebäude bis 1963 weiterhin als Jugendherberge genutzt , freilich unter anderen Vorzeichen. 1970 wurde es privat verkauft und diente als Lagerraum, ehe 1987 das heute noch vorhandene Restaurant eingerichtet wurde. An die frühere Synagoge erinnert heute nur eine Tafel und die Einfassung einer Mesusa. Einige Erinnerungsstücke aus der Einrichtung der Gebetsstätte befinden sich heute im Jüdischen Museum von Creglingen in der Nebenstrasse.
The former Synagogue of Creglingen was established in a house acquired by the Jewish community in 1765. Only in May 1799 the conversion work began and in June 1800 the building was inaugurated. Although in nowadays German a Faulturm is a digester of a sewage or purification plant, the significant 15th century Faulturm actually was a prison. The origin and meaning of the word the old German word “faul” also hast to do with the English “playing foul” or “committing a foul”, i.e. committing a crime ant foul therefore means misconduct or crime. After the desecration in 1938 the building became the home of the Nazi youth branch Hitler Jugend of Creglingen. Also after the war, until 1963 as the memorial plate says it was used as youth hostel. Since 1987 there is a restaurant which offers “Bauernhof-Eis”, while in the tower in summer time there are guest rooms for tourists.
the black-read flag is that of the “1. FCN”, Football Club Nuremberg /Nuernberg, the Club in Germany with the second most national championships (9) behind FC Bayern Munich (22)
In der Augsburger Allgemeinen wurde einmal mehr die Untätigkeit in Bezug auf die Situation der ehemaligen Synagoge Kriegshaber angemahnt. Entsprechende Berichte in unserer Sammlung gehen tatsächlich bereits in die 1970er Jahre zurück.
die ehemalige Synagoge von hinten gesehen
“Seit Jahren beschäftigt sich die Stadt mit der Sanierung der alten Synagoge Kriegshaber. Die Instandsetzungspläne liegen fertig in der Schublade. Auch die künftigen Mieter von der Israelitischen Kultusgemeinde haben ihre Ideen für eine sinnvolle Nutzung in einem Konzept verankert.
Die Entwurfsplanung für die 1850 erbaute Synagoge steht. Demnach müssen rund 1,5 Millionen Euro für die Sanierung in die Hand genommen werden. Im aktuellen Haushaltsjahr seien dafür keine Gelder vorgesehen, sagt Merkle. Er strebt nun an, im Nachtragshaushalt zumindest eine Verpflichtungsermächtigung für 2010 zu verankern. „Dies bedeutet, das noch heuer die Arbeiten ausgeschrieben und im nächsten Jahr zügig begonnen werden können.“ 2010, das ein „sehr schwieriges Haushaltsjahr werden wird“, möchte der Referent eine halbe Million Euro unterbringen, 2011 dann den Rest.”
painting of the interior
The painting depicts the interior of the former Synagogue of Kriegshaber as it was in the olden days. There also is the famous parochet made by Elchanan Schatz Naumburg of Fuerth and founded by R. Jehuda Loeb Ulmo in 1723, which is now part of the renowned Judaica exhibition of the Israel Museum in Jerusalem.
http://www.imjnet.org.il/htmls/article_368.aspx?c0=13719&bsp=12759
Darstellung aus dem Innenraum der ehemaligen Synagoge in Kriegshaber in alten Zeiten. Zu sehen ist auch der berühmte Vorhang von Elchanan Schatz Naumburg aus Fürth, der 1723/24 von R. Jehuda Löw Ulmo gestiftet wurde und sich mittlerweile als Bestandteil der bedeutenden Judaica-Austellung im Israel Museum in Jerusalem befindet.